Full text: Fortschritte in der Metallographie

RASTERELEKTRONENMIKROSKOPISCHE UNTERSUCHUNGEN DER MnS-AUSSCHEI- 
DUNGEN IM STAHL 
M. Torkar, F. Vodopivec, Slowenische Eisenwerke - Metallurgisches 
Institut, Ljubljana, YU 
1. EINLEITUNG 
Der Schwefel ist in den meisten Fällen eine unerwünschte Beimengung 
in den Stählen, die Warmsprödigkeit verursachen kann. In der Stahl- 
schmelze liegt der Schwefel gelöst vor, im festen Stahl hat er aber 
nur eine geringe Löslichkeit, weshalb beim Erstarren von Standard- 
stählen ein Großteil des Schwefels in Form von Sulfideinschlüssen 
abgebunden wird. Die Verteilung des Schwefels zwischen Schmelze und 
Einschlüssen hängt von der Stahlzusammensetzung ab, vorwiegend aber 
von der Menge der Elemente Mangan und Calzium, die bereits in der 
Schmelze den Schwefel an Sulfideinschliisse binden. 
Einen Einfluß auf die Größe und Form der Sulfideinschliisse hat auch 
das Aluminium, 
m 
am 
Bisherige Untersuchungen!) zeigen, daß die bei der Erstarrung des 
af Stahles an den Korngrenzen entstehenden Sulfideinschlüsse die Stahl- 
1?) sprödigkeit nur wenig beeinflussen. Verursacht wird die Warmsprodig- 
keit durch Sulfidausscheidungen, die beim Abkiihlen von der Erstar- 
rungstemperatur bis zur Warmverarbeitungstemperatur dnistenan 2%, 
2. ARBEITSMETHODIK 
Unter Zugabe von Silizium, Mangan, Schwefel und Aluminium wurden 
verschiedene Legierungskombinationen hergestellt. 
Die Legierungen wurden in vorgewdrmte, guBeiserne Kokillen (40 x 
20 mm ) abgegossen. Nach dem VergieBen wurde sofort gestrippt und in 
einem auf 1200 °C erwirmten Ofen eine Stunde lang gehalten. Danach 
wurden die Proben um 90 9 gebogen (20 % Verformung der Oberfläche) 
und in Wasser abgeschreckt. 
Aus den Stangen wurden Proben für Untersuchungen der Mikrostruktur 
und für Analysen geschnitten. 
Die beim Warmbiegen rissig gewordenen Stangen wurden durch Kalt- 
biegen zur Gänze gebrochen. Die Bruchfläche wurde im REM beob- 
achtet. Mittels Mikroanalyse wurde die im Metall gelöste Schwefel- 
519
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.