wenn die aufgerissene Probe noch weiter kalt gebogen wird. Auf den
interkristallinen Bruchflédchen sind nur wenige Einschliisse, die bei
der Erstarrung entstanden sind, zu beobachten (Bila 3).
Uno
020%. LL
Bild 3: Interkristalline Bruchoberfliche
Die Untersuchung der Bruchflidche zeigt, daB an den interkristallinen
Kornfladchen keine geschmolzenen Sulfideinschliisse vorkommen. Die Aus-
legung, die Warmsprodigkeit des Stahles sei eine Folge von aufge-
schmolzenen Sulfideinschliissen an den Korngrenzen, ist daher unbe-
griindet.
Bild 4 zeigt den Einfluß des Mn auf Größe und Abstand der MnS-Aus-
scheidungen.
Die Größe der Ausscheidungen ist in den Grenzen der Meßgenauigkeit
nur wenig vom Schwefelgehalt des Stahles abhängig. Der Grund dafür
ist, daß nur der im Austenit gelöste Schwefel für die Bildung der
Ausscheidungen entscheidend ist.
Bei gleicher Mn-Konzentration sind bei einem Stahl mit niedrigerem
Schwefelgehalt die Griibchen etwas groBer. Bei erhöhtem Mangangehalt
im Stahl werden die Sulfidausscheidungen und deren Abstände größer
(Bild 5).
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