Auf der Basis dieser Ergebnisse wurden Grenzwerte in den drei Formfaktor-
klassen festgelegt, die die Kugelgraphitausbildung für zulässig oder unzu-
lässig erklären. Zulässige Kugelgraphitausbildungen - entsprechend den Ent-
artungsgraden O und 1 - liegen dann vor, wenn mindestens 85 Prozent der
Graphitausscheidungen zur Formfaktorklasse FL gehören und zugleich die An-
teile in den Formfaktorklassen Fo und B unter 13 Prozent bzw. 2 Prozent
liegen. Diese Grenzwerte sind in den beiden rechten Diagrammen von Bild 4
eingezeichnet.
In den Bildern 5 und 6 sind fiir die Formfaktorklassen F, und F, die Graphit-
kugelzahl in Prozent über dem Entartungsgrad gemäß Richtreihe aufgetragen.
Die Beurteilung nach der Graphitform-Richtreihe ist dabei durch Zwischenstufen
gespreizt worden. Wie bereits erwähnt, ist der Übergang zwischen den vier
Entartungsgraden fließend, so daß im Grenzbereich teilweise Zwischenbewertun-
gen wie z. B. 1 - 2 entstehen.
Nach der Definition der Grenzwerte für zulässige Kugelgraphitausbildungen in
Bild 4 sollten alle Gußwerkstoffe eine Beurteilung nach der Richtreihe besser
als 2 erhalten, bei denen mindestens 85 Prozent der Graphitkugeln in Fy und
höchstens 13 Prozent in Fy bzw. 2 Prozent in F, liegen. Bei einer iiberein-
stimmenden Zuordnung nach der quantitativen Bildanalyse und der manuellen
Bewertung nach der Richtreihe diirften in den Bildern 5 und 6 rechts vom Entar-
tungsgrad 2 keine MeBpunkte vorkommen, die in Fy über 85 Prozent und in F,
unter 13 Prozent liegen. Man erkennt in beiden Diagrammen eine Gruppe von
6 MeBwerten (offene Dreiecke), die sowohl den Anforderungen in Fy als auch
in Fy genügen, trotzdem aber mit Entartung 2 oder 2 - 3 bewertet worden sind.
Einige Proben liegen in 7 über 2 Prozent und wurden daher bei der quantita-
tiven Bildanalyse als unzulässig erklärt. Es verbleiben noch einige wenige
Proben mit abweichender Einstufung. Diese strittigen Proben wurden nach beiden
Verfahren erneut ausgewertet, und es zeigte sich bei dieser. Nachuntersuchung,
daß die Zuordnung nach dem Ergebnis der quantitativen Bildanalyse korrekt ge-
wesen ist.
Die Bilder 7 - 9 zeigen die Ergebnisse der analogen Auswertung fiir den Nenn-
durchmesserbereich 100 - 125 mm. Es ergibt sich ein vergleichbares Bild.
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