Full text: Fortschritte in der Metallographie

wurde flr eine Wellenlänge \ = 600 nm, die obere für A = 500 nm ermittelt /3/. 
Bei einer Erweiterung des Wellenlängenbereichs zum roten, besonders aber zum kurz- 
welligen blauen Auflicht (hohe Empfindlichkeit von TV-Kameras mit Plumbicon-Röhre) 
verbreitert sich dieser Bereich gemäß den geänderten optischen Konstanten der 
Schicht, 
Das entsprechende Gebiet für ein absorptionsfreies Schichtmaterial, hier für das 
Beispiel Zinksulfid, ist als schmales Band dargestellt. Auch dieser Angabe liegt 
eine Rechnung zugrunde. Auffallend ist die Eigenschaft von ZnS, eine wesentlich 
schwächere Wellenlängenabhängigkeit der optischen Konstanten aufzuweisen als 
Eisenoxid. 
[ 
Abb. 2b) dokumentiert, daB bei Verwendung von Eisenoxid als Schichtmaterial und bei . 
Betrachtung in monochromatischem Auflicht geeigneter Wellenlänge im Bereich der , 
Interferenz 0-ter Ordnung ein großer Teil der genannten Phasen völlig ausgelöscht 
werden kann /4/. Auf diese Weise ist es möglich, zwischen jeweils zwei oder auch 
mehreren Phasen einer Legierung durch Variation der Lichtwellenlänge bei der 
Beobachtung bzw. Messung einen maximalen Kontrast von theoretisch K = 1 einzu- 
stellen. Voraussetzung allerdings ist, daß die zur Erfüllung der Interferenz- L 
bedingung erforderliche Schichtdicke eingehalten wird. Diese Bedingung - nämlich 
maximaler Kontrast - ist in Abb. 3a) realisiert. ‘ 
In diesem ny» kp-Diagramm sind die optischen Konstanten der Phasen der bereits 
genannten Fe- und Ni-Basislegierungen (schraffierter Bereich) sowie fiir eine ; 
Wellenlänge A = 500 nm in der 0-ten Interferenzordnung Reflexionskurven fiir eine 
Eisenoxidbeschichtung eingetragen. Benachbarte Kurven konstanten Reflexionsver- , 
mögens sind so gewählt, daß zwischen je zwei Kurvenzügen ein Kontrast von K = 0,67 , 
auftritt. . 
Innerhalb der schraffierten Fläche, d.h. für die Fe- und Ni-Basislegierungen, ist 
mit einer derartigen Schicht die Erzielung hoher Kontrastwerte auch für Gefüge- 
bestandteile möglich, die sich nur geringfügig in ihren optischen Konstanten unter- 
scheiden (erkennbar an dem Abstand der Linien konstanten Reflexionsvermögens). Das 
mittlere Reflexionsvermögens hingegen ist mit R£ 1% klein, das Bild also sehr 
dunkel. 
Somit ist die hier dargestellte Situation (großer Kontrast und geringes Reflexions- 
vermögen) für die quantitative Metallographie nicht uneingeschränkt anwendbar: 
Zwar ist unter diesen Bedingungen der erreichbare Kontrast zwischen den Gefüge- 
elementen einer Legierung maximal und kann theoretisch den Wert K = 1 annehmen. 
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