Full text: Fortschritte in der Metallographie

Die Belegung der Martensitkorngrenzen durch Karbide, wie dies bei 
450 C AnlaBtemperatur der Fall ist, führt teilweise zu interkristal- 
linem Bruchverlauf, der energiearm ist und Zihigkeits— bzw. DuktilitZts- 
einbuBen zur Folce hat. Eine Gegenilberstellung von Struktur (Bild 4a) 
und Bruchflichenaussehen (Bild 4b) 1&BRt vermuten, daB der Bruch entlang A 
der mit Karbiden belegten Martensitpaketgrenzen verläuft, was auch fe 
von Shieh (18) berichtet wird. ) 
Eine Erhöhung der Anlaßtemperatur auf 650 C führt zu weitgehender pe 
Einformung der Karbide (Bild 5a) und der interkristalline Bruchanteil wı 
verschwindet (Bild 5b). Dies führt zu einem Anstieg von Duktilität st 
(Bild 8a) und Bruchzähigkeit (19) mit steigender Anlaßtemperatur. . 
Unterstützt wird dieses Verhalten durch einen Festigkeitsverlust der WC 
Metallmatrix infolge Erholung; die kritische Versetzungsdichte um WW. 
das Teilchen, notwendiq für den Aufbau der Spannungskonzentration für CH 
die Porenbildung, wird daher erst nach größerer Verformung erreicht. We 
Eine Untersuchung des Karbidgrößeneinflusses kugelförmiger Teilchen Zu 
brachte folgende Ergebnisse: Mit zunehmender AnlaBzeit nimmt die D> 
Karbidgr&B8e durch einen Ostwaldt-Reifungs-ProzeR zu (Bild 6a). Die fi 
Festigkeit und die untere Streckgrenze nehmen mit zunehmender Glüh- fi 
zeit ab (Bild 6b). Duktilitdt (Bild 6c) und Bruchzdhigkeit (Bild 64) be 
ändern sich dabei kaum. Zu 
Aus den vorliegenden Daten kann geschlossen werden, daß maximale Bruch- de 
zähigkeit bzw. Duktilität erreicht werden, sobald die Karbide an- 2 
nähernd kugelförmige Gestalt annehmen. Weiteres Glühen senkt nur mehr Di 
die Festigkeit, während die Bruchzähigkeit und die Duktilität weit- de 
gehend unverändert bleiben. Be 
ei 
4. Rolle der nichtmetallischen Einschlüsse be 
Al 
Nach der Wirkung der Einschliisse auf den mikroskopischen Bruchvorcano nc 
kann im wesentlichen zwischen zwei Fällen unterschieden werden: es 
1) Werkstoffe, in denen als Teilchen nur Einschlüsse vorhanden sind, 2 
versagen durch Bildung von Poren an diesen Einschliissen, die in- at 
folge Verformung so lange wachsen, bis sie aneinander stoßen und 
den Bruch herbeiführen. 
2) Werkstoffe, in denen neben den Einschlüssen vorwiegend Teilchen 
zur Festigkeitserhöhung vorhanden sind, kommt es zwar zur Bildung 
von Poren an Einschlüssen, der Werkstoff bricht aber lange kevor 
diese Poren aneinander stoßen durch Bruch des Grundaefüges. Die 
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