erzeugen. Sinterwerkstoffe weisen somit eine Porositdt zwischen 0 und
50 % auf. Durch die unterschiedliche Porosität werden die Eigenschaf-
ten der pulvermetallurgischen Erzeugnisse beträchtlich beeinflußt.
Als ein Beispiel dazu gibt Bild 1 den Zusammenhang zwischen Porosität
und mechanischen Eigenschaften von Sinterstählen wieder BF
Eine genauere Betrachtung zeigt, daß die Eigenschaften von Sinter-
werkstoffen nicht nur von der Gesamtporosität sondern auch von der
Größe, der Größenverteilung und der Gestalt der Poren bestimmt werden.
Dabei kommt es auch darauf an, ob die Poren miteinander verbunden sind
oder isoliert vorliegen 6) Während die Gesamtporosität indirekt durch
physikalische Dichtemessungen ermittelt werden kann, ist eine ver-
läßliche Beschreibung der Porengröße, Gestalt und Morphologie nur
durch eine sorgfältige quantitative Analyse zu erreichen.
3. ANSCHLIFFPRÄPARATION
Allgemein werden für die Anschliffherstellung von Sinterwerkstoffen
die gleichen Verfahren 7) wie bei Guß- und Knetlegierungen benutzt.
Jedoch treten beim Vorliegen von Poren Schwierigkeiten auf, da durch
das Schleifen, Polieren und Ätzen Form und Größe der Poren verfälscht
werden können. Schatt 8) hat die Veränderungen der Oberfläche eines
porösen Anschliffes durch Schleifen und Polieren beschrieben, die zu
einer unkorrekten Wiedergabe des Porengefüges führen. In Bild 2 sind
seine Ergebnisse zusammengefaßt. Die in Bild 2d gezeigte Abrun-
dung der Porenkanten kann sowohl durch unsachgemäßes Schleifen und
Polieren als auch durch einen bevorzugten Angriff des Ätzmittels ver-
ursacht werden.
Zur Vermeidung der beschriebenen Schwierigkeiten bei der Anschliff-
herstellung poröser Sinterwerkstoffe müssen die Proben halbautoma-
tisch, d.h. unter Verwendung eines Einspanntellers und einer Be-
lastungsvorrichtung bearbeitet werden. Schleifen und Polieren von
Hand führen, wie im nächsten Abschnitt gezeigt wird, zu schlechten
Ergebnissen. Die Proben können auch vor dem Schleifen mit Epoxidharz B
infiltriert werden. Eine merkliche Verbesserung der Porenwiedergabe s:
alleine durch Einfiigen dieses Prdparationsschnittes wird jedoch nicht Ge
erreicht. Infiltrierte und nicht infiltrierte Proben ein und desselben 8:
Materials wiesen nach halbautomatischer Präparation gleiche Meßwerte
für die mit quantitativen metallographischen Methoden ermittelte
Porosität auf, wobei diese Meßwerte mit den Meßwerten der Dichtebe-
stimmung übereinstimmen. In der vorliegenden Arbeit wurde mit der
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