bei A = 600 nm k, nur noch einen Wert von 0,11 besitzt (rechte Abbildung). Bei Liter
diesen beiden Diagrammen wurden die auf Glasträgern ermittelten optischen
Konstanten verwendet. Wie zu erkennen ist, verschiebt sich der Bereich völliger 1)
Auslöschung bei Variation der Wellenlänge über einen großen Bereich von np=Kp-
Werten. Für alle Phasen, die in diesem Bereich liegen, also auch für HASTELLOY X
mit seinen beiden Carbiden, lassen sich bei Beschichtung mit Eisenoxid demnach
Bedingungen einstellen, die jeweils eine Auslöschung einzelner Phasen zulassen und
somit - zumindest rechnerisch - den maximalen Kontrast von K = 1 ergeben.
Diese Anpassungsmöglichkeit der Schicht an den Werkstoff durch Variation der
Wellenlänge des Auflichts, die auch bei anderen Schichtmaterialien, besonders auS- 3) Fk
geprägt aber bei Eisenoxid zutage tritt, soll schließlich anhand eines Beispiels C
demonstriert werden. Die Abb. 6 zeigt die Nickelbasislegierung HASTELLOY X, farb- pr
kontrastiert mit reaktiv aufgesputtertem Eisen, die Schichtdicke beträgt etwa 35 nm
(0-te Ordnung). Bei Verwendung monochromatischen Auflichtes konnen allein durch
Variation der Wellenldnge die Interferenzbedingungen so gesteuert werden, daß für
kleines A (hier bei etwa 450 nm) die Matrix, für A= 445 nm das Carbid M23C6
und schließlich für A = 535 nm das Carbid MgC die dunkelste Phase darstellt und
sich von den übrigen Phasen kontrastreich abhebt. Da in diesem Beispiel nur die 5) 0
Wellenlänge, nicht aber die Schichtdicke d, variiert wurde, wird die Interferenz- C
bedingung (R = 0) nur annähernd erfüllt. Bedingt durch Fehlerquellen, wie die
endliche Bandbreite des Monochromators, die nicht exakt einstellbare Schichtdicke,
Fehler bei der Bestimmung der optischen Konstanten, bleibt die Realisierung der
Maximalforderung "Kontrast K = 1" allein der Theorie vorbehalten.
5. Zusammenfassung
- Es wird ein Verfahren zur Bestimmung optischer Konstanten absorbierender
Interferenzschichten vorgestellt. Als Trägermaterial wird bei dieser
Methode nicht notwendigerweise Glas, sondern der zu analysierende metallo-
graphische Schliff selbst oder ein ihm verwandter Werkstoff eingesetzt.
- Die auf Glasträgern ermittelten optischen Konstanten können von den auf
metallischem Träger bestimmten beträchtlich abweichen.
- Um mit einer möglichst geringen Zahl von Schichtmaterialien auszukommen,
ist es ratsam, Schichtwerkstoffe mit stark wellenlängenabhängigen Ab-
sorptionskoeffizienten, z.B. Eisenoxid, einzusetzen.
71]