Full text: Metallographie - Stähle, Verbundwerkstoffe, Schadensfälle

hier deutlich, daß der M2C-Zerfall von der ursprünglichen Phasengrenze za} 
Austenit/M,C-Karbid ausgehend erfolgt. Die beim Zerfall entstehenden vanadium- = 
reichen MC-Karbide ordnen sich an der neuen Phasengrenze Austenit/M,C-Karbid ’ 
perlschnurartig an. Wahrend bei den spieBigen M,C-Karbiden der Zerfall immer an 
den Enden beginnt, kommt es bei dem grob plattenférmigen Karbidanteil auch 
entlang der gesamten Phasengrenze Austenit/M,C-Karbid zum Zerfall (Abb. 10). 
m, um 
Abb. 9: Stahl Nr. 4 120 min/1100°C Abb. 10: Stahl Nr. 7, 15 min/1100°C 
Abb. 11 zeigt ein grob plattenformiges M,C-Karbid mit verdiinnten Enden. Hier geht 
nun der M,C-Zerfall wiederum von diesen diinneren Enden aus. Weiters kommt es - 
sobald der Zerfall den dickeren Teil des M,C erreicht hat - nicht nur zu einer 
Ausscheidung der MC-Karbide entlang der Phasengrenze Austenit/M,C, sondern auch 
zu einer Ausscheidung der MC entlang der Phasengrenze M;C/MsC. Eine Volumszu- 
nahme der Zerfallsprodukte ist ebenfalls feststellbar. Néhert sich die Form der grob 
plattenférmigen Karbide der Form der spieBigen Ausbildung, so erfolgt der Beginn 
des Zerfalls unter Volumszunahme immer von den Enden aus (Abb. 12). 
Ein besonderes Phänomen zeigte sich bei den borlegierten Stdhlen. Bei der üblichen 
Schliffpriaparation kam es, mit Ausnahme der Ausgangsproben zum teilweisen Aus- 
brechen der MC Zerfallskarbide (Abb. 13a). Dieser Effekt verstärkte sich mit 
Zunahme der Glühzeit und war bei dem mit 0,08 % Bor legierten Stahl wesentlich 
stärker als bei dem mit 0,03 % Bor legierten Stahl. Mit einer speziellen Präpaations- 
methode gelang es, ein Ausbrechen der Karbide zu verhindern. Abb. 13b zeigt nun ] 
das vollständige Karbideutektikum. Neben den iiblichen Zerfallskarbiden MgC - hier 
mit M,C I bezeichnet - und MC tritt hier ein weiterer Karbidtyp auf, der sich in 
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990) 
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