Full text: Metallographie - Stähle, Verbundwerkstoffe, Schadensfälle

tung gewonnen. Diese sogenannten Duplex-Stähle werden im chemischen, © 
petrochemischen und Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagenbau (REA) sowie 
bei seewasserbeanspruchten Maschinenteilen eingesetzt. Darüberhinaus 
finden sie ihre Anwendung in der Essigsäure-, Foto-, Zellstoff-, 
Färberei- und Lebensmittelindustrie /1-4/. 
Die häufige Überlagerung von Korrosions- und Verschleißbeanspruchung 
führte zur Entwicklung von Duplex-Stählen mit erhöhtem Kohlenstoff- 
gehalt. Eine Erhöhung des Kohlenstoffgehaltes auf bis zu 0,5 Gew.-% 
macht eine Verarbeitung dieser Stähle als Gußwerkstoffe erforderlich. 
Das große Interesse an verschleißresistenten Werkstoffen führte zwar Diese 
1988 zur Aufnahme der hochkohlenstoffhaltigen Duplex-Stähle in das schted 
Stahl-Eisen-Werkstoffblatt SEW 410, jedoch ohne daß das Eigenschafts- To 
profil, insbesondere das Verschleißverhalten, bisher systematisch un- Erstäl 
tersucht und entsprechend optimiert worden ist.. in all 
Gegenstand dieses Beitrages soll deshalb die Gefügeoptimierung des oder ( 
hoch C-haltigen Duplex-Stahles G-X 40 CrNiMo 27 5 (Wst.-Nr. 1.4464) Für da 
sein. triebl 
2. Eigenschaftsprofil 
Die ferritisch-austenitischen Duplex-Stähle stellen das Bindeglied a 
zwischen den nichtrostenden Cr-Ferriten und CrNi-Austeniten dar. Sie Neem 
zeichnen sich durch eine besonders günstige Kombination von korro- Cr 
sionschemischen und mechanischen Eigenschaften aus. Der besondere Vor- oo 
teil dieser Stähle liegt dabei in der hohen Beständigkeit gegen chlor- 
und wasserstoffinduzierte Spannungsrißkorrosion (SpRk) bei gleich- U 
zeitig erhöhtem Widerstand gegen Lochfraß- und Spaltkorrosion in Ver- 
bindung mit einer hohen Streckgrenze /1-4/. Der zweiphasige Gefügeauf- 
bau der ferritisch-austenitischen Stähle bringt jedoch auch Nachteile a 
mit sich. An erster Stelle ist die konstitutionell bedingte Neigung Am 
zur o'-(475%C-) und Sigmaphasenversprodung zu nennen /5-7/. Der hohe Ce 
Kohlenstoffgehalt bewirkt zusdtzlich eine Versprddung durch netzartig Tr 
auf den Korngrenzen ausgeschiedene Primédr-Carbide /6/. Somit können ce 
bei den hoch Cr- und hoch C-haltigen ferritisch-austenitischen Duplex- vn 
GuBstdhlen drei in ihren Mechanismen vollständig unabhängige VerspröÖö- 
dungen auftreten, die sich nach /6/ in ihrer Bruch-Erscheinungsform DE 
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990) 
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