Full text: Metallographie - Stähle, Verbundwerkstoffe, Schadensfälle

HV 0.025 Abb. 10: Austenit-Mikrohärte 
550~ - der schmelzgesponnenen Bänder 
Ausgangshrte nach dem! in Abhängigkeit der Legierungs- 
500 |Fe-26Ni-XCo-4Ti Schmelzspinnen . zusammensetzung, 
450 — 
400 |Fe-27Ni-XCo-4T1= 
250 Fe-20NXGoaTT ; Le 
300— - 
250 LL 
10 15 20 ) 
Masse-% Co 
Wihrend in den Dréhten sehr gut die Formgedédchtniseffekte eingestellt werden konnten, zeigt 
sich in der Abb. 11, daß es bei den schmelzgesponnenen Bändern leider schon nach sehr kurzen 
Auslagerungszeiten zu überaus deutlichen Gefügeveränderungen mit sehr negativen Auswirkun- 
gen auf die Festigkeiten und, insbesondere auf die Formgedächtniseigenschaften kommt. Deut- 
lich ist bereits nach 2h/600 °C ein großer Anteil von normalem linsenförmigen Martensit zu er- 
kennen, der keinerlei thermoelastische Eigenschaften besitzt. Dieser entsteht durch die schnelle 
Verarmung der Matrix an Nickel und der damit verbundenen Erhöhung der Martensitstarttem- 
peratur während der Ausscheidungshärtung. Da sich darüberhinaus die Ausscheidungen und 
damit der Martensit bevorzugt an den Korngrenzen bilden, sind die mechanischen Eigenschaf- 
ten eher als schlecht zu beurteilen. Einen weiteren Hinweis auf die Ursachen für dieses Verhal- 
ten gibt Abb. 12 mit dem Bruchbild eines ausgelagerten Bandes, in dem bereits ein großer An- 
teil des Gefüges martensitisch umgewandelt ist. Es ist deutlich zu erkennen, daß der Bruch so- 
wohl entlang der versprödeten Korngrenzen, als auch entlang der Austenit/Martensit Grenz- 
Si flächen verläuft. Damit sind in den ausgelagerten Bändern die Phasengrenzflächen als zusätz- 
liche Keimstellen für die Rißbildung und insgesamt als mitverantwortlich für das spröde Bruch- 
REES verhalten einzustufen. Dies zeigt sich auch in der Abb. 13 am Beispiel der Bruchdehnung, wobei 
sich die ausgelagerten Proben deutlich spröder verhalten als die rein abgeschreckten Zustände. 
wi Darüber hinaus ist auch hier wieder die schon beschriebene Gefügeabhängigkeit von der Legie- 
Sh SO rungszusammensetzung zu erkennen. Die mehr dendritischen Zustände mit niedrigerem Ko- 
balt-Gehalt weisen weit schlechtere Bruchdehnungen auf als die austenitischen Gefüge bei hö- 
5 Hl : heren Kobalt—Gehalten. 
ärtoeffekte ZU- 
der Anteil der 
Bedeutung Ist. 4. Zusammenfassung 
 Gefügestruk- 
«ol Zusammenfassend bleibt zu bemerken, daß die Grenzen der Formgedächtniseigenschaften von 
dünnen Drähten und Bändern aus Fe-Ni-Co-Ti-Legierungen vor allen Dingen durch die me- 
chanischen Eigenschaften bestimmt werden. Nachteilig ist die geringe Bruchdehnung der aus— 
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990) 
; 25 
201
	        
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