identifizieren. Eine genaue, auch quantitative Aussage über die
Struktur der Phasen ist allerdings nur durch Röntgenfeinstruktur-
Untersuchungen möglich. Die EDX-Analyse erlaubt eine schnelle quali-
tative Bestimmung einzelner Phasen. Auf die Analyse der leichten
Elemente Kohlenstoff und Bor wurde verzichtet.
Die nicht eingeschmolzene Schicht ist in der Abb. 5 dargestellt. Die
hell erscheinenden WC-Teile heben sich im Rückstreubild deutlich von
der Lamellenstruktur des dunklen Nickel-Mischkristalles ab. Die schon
im Lichtmikroskop sichtbaren feinen Phasen im Ni-Mischkristall sind
als dunkle Punkte zu erkennen, Abb. 5, rechtes Teilbild. Ein erhöhter
Cr-Gehalt 1äßt vermuten, daß es sich hierbei um Chromboride handelt.
Die nach dem Kontrastieren mit FeO im Lichtmikroskop gelben Lamellen
erscheinen im Rückstreubild des REM hell, Abb. 5, linkes Teilbild.
Sie unterscheiden sich in der Färbung nicht von der Wolframkarbid-
phase, die als grobe Teilchen zu erkennen sind. EDX-Analysen in die-
sem Bereich zeigen im wesentlichen die Elemente Wolfram und Kobalt,
Abb. 6, Spektrum C.
Das Wolframkarbid wird beim Spritzen angelöst, dabei wird ein Teil
des Wolframkarbides aufgelöst. Es bildet sich um die Wolframkarbide
herum ein Saum, der im Rückstreubild hellgrau erscheint. In diesem
Bereich liegt offensichtlich ein Mischkristall aus Nickel mit den
Elementen w, Cr, Fe, Co und Si vor, Abb. 6 und 7, Spektrum D. In der
Abb. 6 ist deutlich die dendritische Struktur des WC-Schmelzkarbides
im Rückstreubild im REM zu erkennen.
5. Einschmelzen der Schicht
Üblicherweise werden NiCrBSi-Schichten mit WC induktiv, im Ofen oder
mit der Flamme bei Temperaturen zwischen 950 °C und 1200 °C einge-
schmolzen. Das Einschmelzen dieser Schichten erfordert größte Sorg-
falt, da die Schichteigenschaften im wesentlichen durch die über die
Schichtdicke verteilten Phasen bestimmt werden. Die Bildung der Pha-
sen ist stark temperaturabhängig. Auch die Porenbildung in den
Schichten ist abhängig von den Einschmelzparametern. Beim Einschmel-
zen der Schicht bilden sich in der Nickelmatrix durch den 4 %igen
Borgehalt vorzugsweise Boride und im geringen Maße auch Karbide. In
der Literatur werden hier genannt CrB, Cr2B, Silizide, wie Ni3Si und
Karbide (Cr,M)7C3.
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990)
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