Das während 33 Jahren in Betrieb gewesene Rohr A mit einer Wanddicke von 20 mm, wel- verte VO
ches nur auf der Rohrinnenseite dem Gasgemisch ausgesetzt war (Betriebstemperatur ptt”
150 bis 200°C, Druck max. 700 bar), lässt äusserlich keine Schäden erkennen.
Die metallographische Untersuchung zeigt nahe der Rohrinnenwand bis in eine Tiefe nr
von 6 mm bereits im ungeätzten Zustand neben feinsten, weitgehend gleichmässig ange- oa
ordneten Mikrorissen ausserdem 1 bis 2 mm lange Materialtrennungen im Bereich von et
nichtmetallischen Einschlusszeilen (Abb. 1). Nach Sichtbarmachung des Gefiges ist zu ond
erkennen, dass es sich bei den feinen Rissen um interkristalline Werkstofftrennungen i
im Normalisierungsgeflige des Rohrwerkstoffs handelt (Abb. 2). er 5
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Abb. 1: Mikrorisse und Trennungen Abb. 2: Interkristalliner
an Einschlusszeilen Risscharakter
Das vorliegende Schadenbild mit aufgeweiteten Trennzonen im Bereich von Störstellen
darf wohl als metallographisches Indiz einer fortgeschrittenen Wasserstoffschädigung
angesehen werden.
Der Ablauf der Wasserstoffschädigung lässt sich im vorliegenden Fall mit nachfolgen-
der chemischer Reaktion darstellen:
"mq + 4 H-—>3 Fe + CH4
das heisst, die karbidische Phase Zementit wird im Inneren des Stahles durch ein-
diffundierten Wasserstoff reduziert, und es entstehen Methan-Gasbldschen, welche
unter hohem Druck zur Bildung von inneren Hohlräumen und somit zur Kornauflockerung
führen.
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990)
Fe -
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