Full text: Metallographie - Stähle, Verbundwerkstoffe, Schadensfälle

Das Reibschweißverfahren ist ein für Stähle und konventionelle a 
Nichteisenmetalle erprobtes und weit verbreitetes Fügeverfahren. En 
Beim Reibschweißen werden die Verbindungsflächen der 
zu verbindenden Teile durch Relativbewegung unter Druck erwärmt 
und bei einem höheren Druck bei Aufhebung der Relativbewegung 
ohne Zusatzwerkstoff verschweißt. Während der Relativbewegung 
wird mechanische Energie in Wärme umgesetzt. Die erreichbaren 
Temperaturen sind begrenzt, weil sich ein Gleichgewicht zwischen : 
erzeugter Wärme und Verlustwdrme (Strahlung, Leitung) einstellt. . 
Da die Wiarmeverluste durch Strahlung mit der vierten Potenz der 
absoluten Temperatur ansteigen, nähert man sich sehr schnell . 
dieser maximal erreichbaren Temperaturgrenze. 5 
Die hier verarbeiteten IVa und Va Metalle zeichnen sich ge- zz 
meinsam durch Reaktionen mit dem in der Luft enthaltenen Sauer- a 
stoff bei höheren Temperaturen aus, deren Ergebnis in der Regel nn 
eine Verschlechterung ihrer Gebrauchseigenschaften ist. Auch 
Stickstoff und Wasserstoff bewirken eine Schädigung der erwähnten : 
Metalle. Der Beginn einer Schädigung kann schon bei relativ 
niedrigen Temperaturen einsetzen /1/, wie z.B. die Sauerstoffauf- A 
nahme von Tantal bei 300°C. Dies bedeutet, daß von einer in einem : 
SchweiBprozef über diese Temperatur erwdrmten Stelle eines sol- AUS 
chen Werkstoffes, der Sauerstoff bestmöglichst ferngehalten CB 
werden muß. Te 
Um die Vorteile des ReibschweiBens zu erhalten, mußte eine jer 
wenig aufwendige Methode für die Abschirmung der Versuchs- fen 
werkstoffe während des Schweißens gefunden werden. Als eine ro} 
solche Methode, die in der KFA Jülich entwickelt wurde, erwies re 
sich die Verlegung der Bindeebene unter den Spiegel einer 2e 
Flüssigkeit /2/. Dies ist nur mit einer Reibschweißmaschine in 
senkrechter Bauart zu realisieren. Die zwischen den zu verbin- - 
denden Flächen vorhandene Flüssigkeit wird während der Annäherung 51 
der zu verbindenden Flächen durch Verdrängung und Fliehkraft . 
herausgedriickt. 
Einbezogen in die Arbeiten wurden die Werkstoffe Titan, 
Zircaloy 2, Vanadin, Niob und Tantal. Sie wurden an Luft und 
unter dem Schutz einer Fliissigkeit reibgeschweift. Alle reib- 
geschweiBten Verbindungen hatten einen Durchmesser von 30 mm. 
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1920) 2 
R77
	        
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