Einleitung
Der Begriff '"Sondermetalle" 1st historisch bedingt und stammt
noch aus der Zeit, in der die Elemente der IV. bis VI. Nebengrup- -
pe des periodischen Systems als Exoten angesehen wurden, Abb.l. N
Einige Vertreter dieser Gruppen haben inzwischen groBe technische .
Bedeutung erlangt und damit neue, eigenständige Gebiete der |
Werkstofftechnologie begründet. Titan, Zirconium, Tantal und. Niob
ebenso wie ihre Legierungen finden.heute breite. und vielfältigste ;
Anwendung in der Chemietechnik, im Reaktorbau, in der Flugzeug-
industrie und in der Hochenergietechnik, um nur einige Gebiete
zu nennen /1/.
Bezüglich der ungewöhnlich guten Korrosionseigenschaften ist der
Begriff Sondermetalle für einige Elemente der IV. bis VI. Neben- ;
gruppen auch heute noch berechtigt. Titan, Zirconium, Tantal,
Niob und Hafnium reagieren sehr leicht mit Luftsauerstoff oder
auch mit gebundenem Sauerstoff unter Bildung einer schützenden,
oxidischen Deckschicht. Aufgrund ihres geringen spezifischen
Gewichts spielt bei den Metallen Titan und Zirconium auch das ;
günstige Preis-Gewicht-Verhältnis eine große Rolle beim Einsatz
dieser Werkstoffe. |
Sondermetalle können im allgemeinen sowohl kalt als auch warm
umgeformt werden. Titan, Zirconium und Tantal lassen sich unter
Luftausschluß schweißen, normalerweise ist eine Schutzgasabdek-
kung durch Helium oder Argon ausreichend.
Die für den chemischen Apparatebau herausragenden Korrosionsei-
genschaften der Sondermetalle sind im einzelnen:
die Beständigkeit des Titans unter oxidierenden Bedingungen,
die Beständigkeit des Zirconiums unter reduzierenden und alka-
lischen Bedingungen,
die Beständigkeit des Tantals unter oxidierenden und reduzieren-
den Bedingungen.
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990)
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