PULVER- UND GEFÜGEUNTERSUCHUNGEN AN EINER REAKTIONSGEMAHLENEN
Al-Al,03-LEGIERUNG
: mL R. Joos, H. Opielka und E. Arzt
SUN Max-Planck-Institut für Metallforschung, Institut für Werkstoffwissenschaft, Seestraße 92,
ved D-7000 Stuttgart 1
ee Kurzfassung
~ . In einer dispersionsverfestigten Al-AlyO3-Legierung wurde durch sekundire Rekristallisation ein
grobkörniges Gefüge erzielt. Die möglichen Gefügevarianten, die je nach Vorbehandlung ent-
Ha stehen, wurden mit Hilfe von Licht- und TEM-Mikroskopie charakterisiert. Durch licht- und
re rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen des luftverdiisten und des reaktionsgemahlenen
i Pulvers wurden grobe Einschliisse, die die Festigkeitseigenschaften des Materials stark beeinflus-
ir sen, als Mahldefekte identifiziert.
10-45 sec Abstract
It is demonstrated that by means of secondary recrystallization, a coarse-grained microstructure
may be attained in a dispersion-strengthened Al-Al)Oj3 alloy. A variety of microstructures, which
rr! may be produced depending on the prior treatment, have been characterized with the help of light-
we and TEM -microscopy. By means of SEM- and light-microscopy of commercial and reaction-
BR milled powders, coarse inclusions which have a strong influence on the mechanical behaviour,
- have been identified as milling defects.
1. Einleitung
Sa Die Dispersionshirtung von Aluminiumlegierungen erlaubt es, deren potentielles Anwendungs-
N " gebiet auf den Temperaturbereich von 200 bis 500 °C auszudehnen. Die gute Hochtemperatur-
dt festigkeit beruht auf einer sehr feinen Dispersion nicht schneidbarer Teilchen, die ein effektives
am Hindernis fiir Versetzungsbewegung darstellen.
Zum ersten Mal erweckten dispersionsverfestigte Al-Legierungen in den fiinfziger Jahren in Form
gesinterter, sogenannter SAP -Legierungen (Sintered Aluminum Products) werkstoffwissenschaft-
liches Interesse. Durch das von Jangg et al. (1975,77) entwickelte "Reaktionsmahlen" erdffnete
sich in den siebziger Jahren die Möglichkeit, dispersionsverfestigte Al-Legierungen in kommer-
ziellem Rahmen herzustellen. Als Ergebnis des Herstellungsprozesses erhält man ein sehr fein-
körniges Gefüge mit einer mehr oder minder homogenen Verteilung der Dispersoide.
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990)
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