Entscheidenden Einfluß auf die Qualität der Trennfläche übt auch der zu trennende Werk-
stoff selbst aus. Korngröße, Porosität und Art der Gefügestrukturen sind ein Maß für die
selbst bei optimalen Trennbedingungen zu erwartende oberflächliche Werkstoffschädigung
im Bereich der Trennfläche (Abbildungen 2 und 3).
Beschreibt der zu trennende Werkstoff außerdem eine gegenläufige Rotationsbewegung,
kann durch die erhöhte Relativgeschwindigkeit besonders bei porenreichem Material die
Werkstoffschädigung zunehmen (Abbildung 4).
3. Einbetten
Dichte Keramikproben mit Porositäten bis max. 5 % können, wenn die Werkstoffabmes-
sungen es zulassen, uneingebettet eingespannt im Halter präpariert werden. Keramiken
mit höherer Porosität sollten auf jeden Fall mit geeignetem Kalteinbettkunststoff
imprägniert werden (Abbildung 5).
Als Alternative zum Kalteinbetten kommt auch Warmeinbetten mit hochwertigem Phenol-
harz oder transparentem Resin in Betracht. Die Einbettpresse muß dazu allerdings mit
einem Vorheizelement ausgerüstet sein, das praktisch einen Einbettvorgang ohne Druck
ermöglicht.
4. Planschleifen
Die erzielbare Oberflächenaualität ist auch hier stark vom Gefüge des keramischen Werk- ;
stoffes, der Spezifikation der Schleifunterlage und den Einstellbedingungen für den
Anpreßdruck und die Drehgeschwindigkeit abhängig. Besonders poröse Keramiken neigen An)
beim Planschleifen zur Bildung von Ausbrüchen und Rissen.
Der Schleifprozeß selbst erfolgt zweckmäßig auf kunstharzgebundenen Diamantscheiben Anh
oder sogenannten Diamond Pads, das sind diamantbesetzte Kunststoffpapiere. Letztere
werden aufgrund ihrer guten Schärfebedingungen und Abtragsleistung bevorzugt
angewandt. 5
Die zu wählende günstige Korngröße ist beim Planschleifen keramischer Werkstoffe
abhängig von der Art des Werkstoffes, den Probenabmessungen und der Anzahl Proben,
die gleichzeitig geschliffen werden sollen. In der Regel wird mit Diamond Pads der
Körnung 250 oder 125 um geschliffen. Der dazu nötige Anpreßdruck kann bei Nichtoxid-
keramiken bis zu 400 N pro Probenhalter bei 6 Proben mit jeweils 30 mm Durchmesser
betragen.
Prakt. Met. Sonderbd. 21 (1990)