Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 41 (2009) 129 
In Abb. 2 ist das Gefüge des TRIP-Stahles durch eine lichtmikroskopische Aufnahme (Abb. 
2a) und einer EBSD-Messung (Abb. 2b) im Ausgangszustand dargestellt. Aufgrund der den- 
dritischen Erstarrung und der starken Stabilisierungswirkung des Chroms auf die krz-Phase 
bleibt etwas ö-Ferrit nach dem Gussprozess erhalten. Die Seigerungen zeigen sich in Abb. 1a 
im grünlichen Anätzverhalten und der §-Ferrit als dunkle Punkte. In der Darstellung der 
EBSD-Messung ist die krz-Phase blau hervorgehoben (Abb. 2b). 
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Abb. 2: Darstellungen des Gefiiges im Ausgangszustand des CrMnNi-TRIP-Stahlgusses: a) eine lichtmikrosko- 
pische Aufnahme des Gefüges (Beraha II Ätzung): keine Möglichkeit zur Unterscheidung zwischen Klein- und 
GroBwinkelkorngrenzen, b) EBSD image quality Darstellung (Austenit - grau. 8-Ferrit - blau, GroBwinkelkorn- 
grenzen - dicke schwarze Linien). 
EBSD- Co } 
30 GE- Der 6-Ferrit liegt sowohl an den Korngrenzen als auch in den Kémern vor und der Volumen- 
NORD- anteil beträgt ca. 3%. Bemerkenswert ist die ausgeprägte Substrukturbildung, die nur schwer 
in den metallografischen Bildern zu bewerten ist, in den EBSD Messungen aber eindeutig 
nachgewiesen werden kann. Durch die Orientierungsbestimmung jedes Messpunktes kann 
genau berechnet werden, ob die Kontrastunterschiede in der LiMi einer Klein- oder einer 
Großwinkelkorngrenze entsprechen. Mit dicken schwarzen Linien sind in Abb. 2b die Groß- 
Druck- winkelkorngrenzen (>15°) dargestellt. Alle anderen Linien sind Kleinwinkel- bzw. Subkorn- 
de eine grenzen (mit ca. 2-5° Missorientierung). Seigerungen werden im REM nicht sichtbar, da die 
rung zu selbe Orientierung der unterschiedlichen Bereiche vorliegt und Cr, Mn, Ni und Fe nahezu die 
bereich gleiche Ordnungszahl besitzen und somit kaum einen Intensitäts- bzw. Helligkeitsunterschied 
geführt, im Rückstreukontrast erzeugen. 
stängel- 
> - 
nn 3 Ergebnisse und Diskussion 
Die plastische Deformation austenitscher Edelstihle geht einher mit der Bildung von Verfor- 
mungsbéndern (Abb. 3a), in denen eine lokalisierte Versetzungsbewegung stattfindet. Diese 
Bänder sind gekennzeichnet durch eine hohe Defektdichte, besonders durch aufgespaltene 
Versetzungen und damit verbundene Stapelfehler [2]. Je nach der Orientierung der Körner 
zeigen sich andere Winkel zwischen der Ausrichtung der Bänder und der makroskopischen 
Lastrichtung. Die nach dem Schmid'schen Schubspannungsgesetz am günstigsten orientierten 
Körner mit dem größten Schmid-Faktor weisen die höchste Dichte an Verformungsbändern 
auf
	        
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