Prakt. Met. Sonderband 41 (2009) 239
die Kriechfestigkeit zu verlieren. Für die Verteilung der Ausscheidungen im Ausgangszustand, d.h.
vor der Beanspruchung eines Bauteils ist die Wärmebehandlung maßgebend. Die langzeitige
. Kriechfestigkeit wird jedoch durch deren thermodynamische Stabilität geprägt.
an innendruck-
hgeführt. Dabei Wie bereits oben am Beispiel des X19CrMoVNbN11-1 erwähnt, spielen die M23C6 Karbide eine
issen vergleich- Rolle bei der Stabilisierung der Martensitlatten. Bei Temperaturen > 600°C neigen sie bei langzeiti-
VNb9-1 (P91), ger Beanspruchung zur Vergröberung. MX zeigen eine geringere Neigung zur Vergröberung und
e Stähle, die in sind damit eine wichtige Grundlage für eine verbesserte Kriechfestigkeit. Die Anzahl der MX Aus-
Werkstoffe für scheidungen scheint nach den COST 522 Untersuchungen [12] im Zusammenhang mit einer hohen
>n metallografi- Zeitstandfestigkeit zu stehen. Die Laves Phase ist im Ausgangszustand bei ordnungsgemäßer Wär-
r beanspruchten mebehandlung nicht vorhanden und bildet sich bei betrieblicher Beanspruchung nach relativ kurzer
Zeit (600°C: rd. 2000 h). Die Laves Phase steht in Zusammenhang mit der Mischkristallverfesti-
gung: das im Mischkristall gelöste Molybdän bzw. Wolfram scheidet sich aus. Der dadurch unter
Umständen herabgesetzten Mischkristallverfestigung steht eine Teilchenverfestigung durch die
Ausscheidung der Laves Phase gegenüber. Letztere schwächt sich jedoch mit der Vergröberung der
Laves Phase ab bzw. ist als wegen der geringen Teilchenzahl als nicht signifikant zu betrachten. Die
Bildung der Z-Phase geht zu Lasten der die Kriechfestigkeit steigernden MX-Teilchen, d.h. der VN-
Ausscheidungen [13]. Die Bildung und das Wachstum der Z-Phase geht sehr langsam vonstatten,
eine Einschränkung der Lebensdauer einer Komponente im Bereich 200000 h wird durch die Bil-
dung nicht eingeschränkt [11].
Für martensitische Stähle mit Cr-Gehalten von 9-11% wird die lichtoptisch sichtbare Gefügeausbil-
dung wie in Bild 2 dargestellt, als „ordnungsgemäß“ angesehen. Die Ausscheidungen an den Mar-
tensitlatten führen zu der für diese Wärmebehandlung üblichen Erscheinungsform einer nadligen
Struktur. Auch körnige Strukturen, die auch mit einem bainitischen Gefüge verwechselt werden
können. stellen sich als Folge der niedrigeren Austenitisierungstemperatur ein.
mmenhang mit
sitischen 9-11%
edenen Phasen,
1) Grenzflachen
Subkorngrenzen i er amb
Nukleation von «FRR, ie
ane: Bild 2: Lichtoptische Gefiigeausbildungen beim Werkstoff P9]
. Beim Stahl
keit bei 600 °C
angezogen. Die
Voraussetzung
chen mit gerin-
nliche Funktion
stellen Nuklea-
Martensitlatten
tszustand anzu-
ren Einfluss auf