Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 41 (2009) 249 
. Die 8%-igen Die untersuchten Proben zeigen ein martensitisches Grundgefiige mit Primércarbidzeilen und 
ane von 1,43% regellos verteilten Sekundärcarbiden. Die Sekundärcarbidmenge nimmt mit steigendem 
iob legiert. Als Losungsgrad bzw. steigender Austenitisierungstemperatur ab, die KorngréBe wichst analog dazu. 
Die Primércarbidverteilung ist entsprechend der relativ kleinen Ursprungsabmessung homogen und 
varliert zwischen den einzelnen Werkstoffen nur wenig. Auch die Carbidgrößen unterscheiden sich 
bei den untersuchten Stählen zu wenig, um davon einen signifikanten Einfluss auf die 
Nb a Werkstoffeigenschaften ableiten zu können und werden daher hier nicht weiter betrachtet. 
0.86 3.2 Korngröße 
0.16 Die ledeburitischen Kaltarbeitsstähle sind naturgemäß verhältnismäßig feinkörnig, da die großen 
Carbidmengen das Kornwachstum behindern. Die Korngröße ist neben der chemischen 
Zusammensetzung jedoch stark von der Austenitisierungstemperatur beim Härten abhängig. 
0.56 Mit steigender Austenitisierungstemperatur oder -dauer gehen immer mehr Sekundircarbide in 
Lösung und das Korn kann ungehinderter wachsen (Bild 3). Die sehr stabilen Vanadiumcarbide 
beginnen sich erst bei höheren Temperaturen aufzulösen, daher zeigt sich, dass die Stähle mit einem 
höheren V-Gehalt nach einer Härtung mit hoher Austenitisierungstemperatur vergleichsweise ein 
ler Abmessung feineres Korn aufweisen. 
x 10 x 55mm 
>h von 1020°C 
berhitzung und 
1030°C/ SG* = 12,7 1060°C / SG = 10,8 1120°C / SG = 4,2 
Bild 3: Kornwachstum in Abhängigkeit von der Austenitisierungstemperatur bei dem 8%-igen Cr-Stahl Typ 4 mit 
0.59% V (*Kornzahl Snvder-Graff) 
3.3 Carbidmorphologie 
Abhängig von der chemischen Zusammensetzung kommen 2 oder 3 verschiedene Primärcarbid- 
typen vor: V u. Nb-haltige MC-Carbide, Mo-haltige M6C Carbide und das Chromcarbid M;C3. Im 
Lichtmikroskop stellen sich die M;C3 und die M6C Carbide weiß dar und sind daher nicht zu 
unterscheiden. Die MC Carbide zeigen dagegen eine graue bis dunkelgraue Färbung. 
Nach einer Tonerdepolitur und einem leichten Schließen der Aperturblende sind die MC Carbide 
schon im polierten Zustand gut zu erkennen und von den übrigen Primärcarbiden zu unterscheiden 
(Bild 4). Zudem stehen die MC Carbide aufgrund ihrer höheren Härte mehr aus der Matrix hervor 
und weisen eine ungleichmäßigere Struktur auf. 
Einfacher und detaillierter ist die Unterscheidung im Raster-Elektronen-Mikroskop. Abhängig von 
rer Kaltarbeitssiahl der Ordnungszahl im Periodensystem werden Carbide mit großen Anteilen an leichten Elementen 
ben) und gewalzt dunkel und mit überwiegenden Anteilen an schweren Elementen hell dargestellt.
	        
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