268 Prakt. Met. Sonderband 41 (2009)
Zwillingsgrenzen nur noch sehr undeutlich zu sehen. Die starke Fragmentierung wird
wahrscheinlich durch Mehrfachgleitung in den Körnern hervorgerufen. Dabei werden die
Zellstrukturen durch die Versetzungsbewegung in anderen Gleitsystemen nach und nach zerstört.
3.4 Proben mit Ermüdungsriss
Bild 5 a zeigt einen Ermüdungsriss im SE-Kontrast. Dieser Riss wurde unter konstanter äußerer
Belastung (F = const.) eingebracht. Das Experiment wurde bei einer Risslänge von 7,6 mm
gestoppt. Die Belastung am Riss, die sich aus äußerer Belastung und Risslänge berechnet, betrug zu
diesem Zeitpunkt AK = 15 MPavVm. Neben dem gezackten Rissverlauf sind auch einige
Rissverzweigungen vorhanden. Korngrenzen und Zwillingsgrenzen zeigen sich nur sehr schwach
im Untergrund. Im ECCI-Kontrast (Bild 5b) sind die Korn- und Zwillingsgrenzen hingegen klar
erkennbar und zeigen, dass sich der Riss transkristallin ausgebreitet hat. In den Körnern in der Nähe
des Risses zeigen sich sehr feine Strukturen, wie sie auch schon bei ermüdeten Proben zu erkennen
waren. In einer Entfernung von ca. 100 um vor der Rissspitze weisen die Körner keinerlei
Strukturen mehr auf, es ist eine gleichmäßige Färbung wie bei den rekristallisierten Proben zu
erkennen
= Woo stem 0a O0 a oz 2m ese sox ‘
Bild 5a: Ermiidungsriss im SE-Bild Bild 5b: Ermiidungsriss ECCI-Kontrast
10 bm . EHT = 20.00 kV Signal A= Asb I EHT = 20.00 kV Signal A = AsB
WD= 2.8 mm Maa= 2.00KY WD= 3.0 mm Mag= 5.00KX
Bild 6a: Ermüdungsriss ECCI-Kontrast Bild 6b: Ermüdungsriss ECCI-Kontrast
Bei höherer Vergrößerung (Bild 6a und b) zeigen sich unmittelbar am Riss die gleichen stark
fragmentierten Strukturen, wie sie auch bei den mit hoher Belastungsamplitude bzw. hohen