276 Prakt. Met. Sonderband 41 (2009)
5 Zusammenfassung
Die eingehende metallographische Bewertung von unterschiedlichen Gefügezuständen beim simu-
lierten Rekristallisationsprozess im Glühsimulator konnte die Beeinflussung des magnetischen Flus-
ses durch Störstellen im Gefüge erklären. Dieses führte zu einer qualitativen Aussage der HACOM-
Signalverläufe bei weichen und höherfesten IF-Stählen. Eine Übertragung auf betrieblich erzeugte
Feinbleche in der Verzinkungslinie ließ sich durch Beprobungen von Bändern , deren Wärembe-
handlung nicht dem Prozessfenster entsprach, belegen. Eine Visualisierung der HACOM- und
Banddaten ermöglichte die Betrachtung aller achtundvierzig verfügbaren Signalverläufe gemeinsam
mit den Prozessparametern. Aufgrund der Änderungen ausgewählter Signale konnte eine Gefüge-
veränderung zu einem Rekristallisations- oder zu einem Umwandlungsgefüge durch eine Fin-
gerprintanalyse unterschieden werden. Für HACOM-Mittelwerte gleicher Güten eröffnete sich so-
mit die Möglichkeit einer Verwechslungsprüfung. 1
Für weiche und höherfeste IF-Stähle gelang die Abbildung von vertikaler und horizontaler Sehnen-
länge eines Kornes im Band. Eine Regressionsanalyse auf Basis von HACOM-Messsignalen unter i"
Eliminierung des Dickeneinflusses fiihrte einer zerstorungsfreien Korngrofenbestimmung nach der gy
ASTM-Norm. Die Ubertragung der KorngroBenberechnung auf Stahlsorten mit unterschiedlichen
Gefiigeausbildungen konnte durch metallographische KorngroBenbestimmungen belegt werden.
Die aus HACOM-Daten ermittelten KorngroBen mit berechnetem Korndurchmesser nach ASTM
zur Gefligebeschreibung sind ein Baustein zur zerstörungsfreien Ermittlung von mechanischen
Kennwerten, da die Korngröße wesentlichen Einfluss auf die Zugfestigkeit, Streckgrenze und auf
weitere mechanisch- technologische Eigenschaften hat.
Ein Vergleich der ermittelten Korngrößen an Bändern gleicher Stahlsorten über einen längeren Zeit-
raum leistet einen wichtigen Beitrag zur Werkstoff- und Prozessoptimierung. Eine Online- Daten-
übertragung der aufgezeichneten Signale erfolgt zeitnah zum Prozess, so dass eine Korngrößenbe-
stimmung und eine Bewertung der erzeugten Qualität zeitnah möglich sind.
4 Literatur
[1] J. Kroos, M. Stolzenberg, G. Westkämper, R. Angerer, W. Reimche, K.L. Feiste, B. Heutling,
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