Full text: Fortschritte in der Metallographie

300 Prakt. Met. Sonderband 41 (2009) 
virtuelle Schnitte in beliebige Richtungen einfach per Mausklick. Dies ist einer der Gründe, warum 
diese Technik mechanische Schliffe zunehmend ersetzt. 
3 Vergleich Labor-CT contra Synchrotron-CT 
Die Leistungsfihigkeit moderner Labor-CT-Systeme zeigt ein direkter Vergleich mit Synchrotron- 
CT-Messungen [Abb. 3 + 4]. Auf Synchrotron-Strahlung basierte CT ist heute insbesondere in der 
offentlichen Forschung ein Standard-Experiment. Die Hauptvorteile derartiger Versuchsaufbauten 
liegen vor allem in der hoch kollimierten und nahezu parallelen monochromatischen Strahlung und 
der um GroBenordnungen hoheren Photonenflussdichte. Dagegen sind Labor-CT-Systeme ver- 
gleichsweise leicht zuginglich, kosteneffizient, anwenderfreundlich und haben grofle Scanbereiche 
und dadurch eine vergleichsweise hohe Scangeschwindigkeit. 
Für die Vergleichsuntersuchungen wurden die Proben so gewählt, dass ein möglichst breites Spekt- 
rum verschieden absorbierender Materialien mit unterschiedlichsten Photonen-Energien untersucht 
werden konnte. So war es möglich, einen sowohl quantitativen als auch qualitativen Vergleich von 
CT-Scans biologisch-medizinischer Proben mit vergleichsweise schwachen Absorptionsverhalten 
genauso wie materialwissenschaftlicher Proben mit hohem Absorptionskontrast zu ziehen und die 
Vor- und Nachteile der jeweiligen CT-Methode gegeneinander abzuwägen.[4] Durchgeführt wur- 
den die Röntgenröhren basierten CT Messungen an einem oben beschriebenen nanotom®, die Syn- 
chrotron-Messungen mit dem vom GKSS Forschungszentrum Geesthacht betriebenen Micro-CT 
(SRuCT) Aufbau an der Beamline W2 am HASYLAB/DESY in Hamburg. 
Abb. 3: Schnitte durch die CT Datensitze (links nanotom®, rechts Synchrotron) einer Cu/A1203-Probe. In beiden Scans 
können Zwischenräume von lediglich 3-4 um sowie die äußere, mit CuCl2 infiltrierte Ringzone identifiziert werden 
(Weiße Pfeile). Während die räumliche Auflösung in beiden Scans sehr ähnlich ist, kann die Grenzfläche aufgrund der 
überlegenen Kontrastauflösung des mit monochromatischer Strahlung durchgeführten Synchrotron-Scans besser identi- 
fiziert werden. Bezüglich des Signal-Rauschverhältnisses und der nicht erkennbaren Ringartefakte zeigen beide CT- 
Ergebnisse eine vergleichbare Qualität.
	        
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