Prakt. Met. Sonderband 41 (2009) 25
Kohlenstoff) können Ursachen für einen Sprödbruch sein, der sich u. U. über den gesamten Querschnitt erstreckt.
Beispiel be- Hierbei nimmt die Sprödbruchneigung mit steigender Blechdicke zu. Zu örtlichen Störungen führen
1 % und bei z.B. Sauerstoffbrennschnitte, Scherenschnitte, Stanzflächen, Richtrollendrücke oder Schweißnähte.
Raum- oder Bei der Verarbeitung und Anwendung von unberuhigtem Thomasstahl sind deshalb die genannten
ültigem Ab- Störungen entweder zu vermeiden, zu entfernen oder durch eine Nachbehandlung unschädlich zu
erfolgt hier- machen, wie bereits seit langem bekannt ist. [1, 3]
d eine Wan-
Nitridkeimen
fite nur eine 3 Experimentelle Ergebnisse
ıf der Diffu-
n, die durch
eine Verset- 3.1 Chemische Analyse
estigkeitser- Die chemische Analyse wurde spektrometrisch mit einem Funkenemissionsspektrometer QBLF
8 überwiegt QSL 1500 in Anlehnung an das SEP 1085:1976 durchgeführt. Dazu wurden die Proben über eine
Karbid- oder Schenkellänge schräg abgefräst.
Zur Unterscheidung der untersuchten Proben in Bezug auf die Erschmelzungsart als Thomas- oder
Siemens-Martin-Stahl bzw. ein anderer moderner Stahl wurden die Ergebnisse bezüglich der Ele-
mente Stickstoff (N) und Phosphor (P) herangezogen. Demnach ergab sich für einige der untersuch-
r Stahlerzeu- ten Bauteile eine klare Zuordnung zum Thomas-Stahl. Bei diesen Proben liegen der Stickstoffgehalt
‚endung von (Massenanteil) zwischen 0,01 % bis 0,02 % und der Phosphorgehalt zwischen 0.04 % bis 0,12 %,
ıch ermittel- was für einen Thomas-Stahl typisch ist.
estigkeit und Die Zuordnung zum Desoxidationsgrad (beruhigt/unberuhigt) wurde aufgrund der Elementgehalte
ezogen. Die Silizium (Si), Mangan (Mn) und Aluminium (Al) getroffen. Demzufolge wurden einige der unter-
rmogens der suchten Priifstiicke unberuhigt, andere dagegen beruhigt bzw. doppelt beruhigt vergossen worden.
fe plastische
Eine saubere 3.2 Werkstoffmechanische Versuche
wendig. Die Die Zugversuche wurden zur Vergleichbarkeit mit einer einheitlichen Dehnrate von 5.107 s™ und
> Zur 1Irever- einer Spannungszunahmegeschwindigkeit von 6 MPa/s bis 8 MPa/s weggeregelt durchgeführt. Mit
ssinituerung diesen Parametern wurden die jeweiligen Normenvorgaben hinsichtlich der Versuchsfiihrung er-
ammenhang, füllt. In der Regel wurden von jedem Prüfstück 2 Parallelproben geprüft. Anhand der ermittelten
erden. [1, 3] Festigkeitswerte, der oberen Streckgrenze Ren der Zugfestigkeit R,, sowie der Bruchdehnung A
konnte eine Zuordnung der Werkstoffe entsprechend den Vorgaben der jeweiligen Werkstoffnorm
erfolgen.
Schraubver- Das zum Zeitpunkt der Errichtung der Masten giiltige Regelwerk VDE 0210 schreibt die Verwen-
e Berandun- dung eines St 37.12, St 37, St 37-2 oder eines St 52, St 52-3 auf der Basis der jeweiligen Werk-
nogene Kalt- stoffnorm vor. Alle untersuchten Bauteile erfiillten diese Vorgaben. Dariiber hinaus wurden die
gsbedingun- „alten“ Werkstoffe in die heute giiltige Werkstoffnorm DIN EN 10025-2:2005 und das dort ver-
es alterungs- wendete Bezeichnungssystem eingeordnet. Die alten Werkstoffe erfiillen auch die Anforderungen
jei üblichen der heutigen Werkstoffnormen hinsichtlich der Festigkeit und Verformbarkeit.
r Weise wie Für die Kerbschlagbiegeversuche wurde eine Probenbreite von 5 mm statt der Standardproben-
ırk verformt, breite von 10 mm eingesetzt. Die zum Zeitpunkt der Errichtung gültigen Normenforderungen sehen,
ge Reckalte- abhängig von der Werkstoffgüte, unterschiedliche Prüfbedingungen für den Kerbschlagbiegever-
such vor. So ist ein St 52-3 nach der Norm DIN 17100:1957 anhand einer DVM-Probe bei 0 °C zu
{ahl am häu- prüfen. Für einen St 37.12 ist nach DIN 17100:1957 (auch nach DIN 1612:1943 und DIN
zurückzufüh- 17100:1966) der Nachweis einer Mindestkerbschlagzähigkeit nicht erforderlich. Die Forderungen
‘he Hirtung, fiir den St 52-3 bzw. St 37-2 hinsichtlich einer Mindestkerbschlagarbeit von 27 J werden erfiillt.