Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 41 (2009) 27 
s einer Min- Perlit-Anteil als der St 37 und eine deutlich geringere Korngröße. Die Menge der gefundenen Sul- 
35JR) Kerb- fid-Ausscheidungen ist teilweise unüblich hoch. 
52-3 ist das 3.4.3 Metallographischer Nachweis von Nitrid-Ausscheidungen 
Die oben beschriebene Gefügeuntersuchung bei geringer bis mittlerer Vergrößerung erlaubt noch 
keine Aussage über eine etwaige Versprödung der untersuchten Stähle auf Grund von Nitrid- 
xperimentell Ausscheidungen, also die sog. Alterung, s. Kapitel 2.1. Ausgewählte Schliffe wurden daher nach 
ach Normen der Untersuchung des Grundgefüges neu präpariert und mit der F ry-Atzung behandelt. Dieses Atz- 
liten auf der mittel greift speziell Nitrid-Ausscheidungen an, so dass diese dann lichtoptisch nachgewiesen wer- 
Betrachtung den können, wenn sie groß genug sind. Derart nachweisbare Nitride bewirken eine Versprodung der 
betreffenden Stähle. Unter anderem wird durch ihre Anwesenheit die Tieflage der Kerbschlagzä- 
kstiel wurde higkeit zu höheren Temperaturen verschoben. | a RE 
asteinleitung Nitride konnten an mehreren Proben beobachtet werden. Der Nachweis der Nitride wird im Folgen- 
16 10.9. Be. den exemplarisch an Hand eines Querschliffs durch einen Teil des 6 mm starken Blechs einer Dia- 
ot. gonale. Die Probenstelle befand sich in der gleichen Zone des Profils, aus der auch die Zug- und 
Raumtempe- Kerbschlagproben genommen wurden. Der Schliff zeigt nach der Atzung deutlich die Seigerungs- 
Verbindung zone im Mittelbereich des Blechs. Zudem sind sog. FlieBfiguren (auch Kraft-Wirkungs-Figuren 
* Schraube: oder Lüders’sche Linien genannt) je nach Aufnahmebedingungen als helle oder dunkle Strukturen 
) zu erkennen, die jeweils von der Oberfläche des Blechs ausgehen. Hierbei handelt es sich um Be- 
emperierung reiche mit erhöhter Versetzungsdichte, die irgendwann einmal eine plastische Verformung erfahren 
auf —15 °C haben. Bei hoher lichtmikroskopischer Vergrößerung werden neben den sonstigen Gefügestrukturen 
oliert in die auch Nitridausscheidungen aufgelöst. | | | ; 
ines Wider- Allerdings reicht die Auflösung des Lichtmikroskops nicht aus, um die Morphologie der Ausschei- 
ch im Laufe dungen sicher erkennen zu können. Bild 3 zeigt das Gefüge in einer REM-Aufnahme bei einer fiir 
ndigkeit von lichtmikroskopische Aufnahmen typischen Vergrößerung von 1.000:1. Es ist zu erkennen, dass die 
Atzung die Nitride aufgelöst hat, so dass an deren Stelle Löcher entstanden sind. Nitride befanden 
sich demnach sowohl innerhalb der Ferrit-Körner als auch an deren Korngrenzen. Bei hoher Ver- 
größerung (ca. 30.000:1) ist zu erkennen, dass die Ausscheidungen offenbar kleine Plättchen sind, 
die sich auf 3 zueinander senkrechten Kristallebenen ausgeschieden haben, Bild 4. Die Plättchen 
haben Durchmesser in der Größenordnung 1 um und eine sehr geringe Dicke von unter 100 nm. 
Teilchen der 3 Scharen durchdringen sich zum Teil gegenseitig und bilden räumliche Gebilde. Die 
imannabdrii- Korngrenzen sind ebenfalls mit Ausscheidungen belegt, vermutlich vom selben Typ. Der gefunde- 
‚erden kann. nen Morphologie nach handelt es sich bei den Plättchen um Teilchen vom Typ a“-FegN, die sich 
melzungsart parallel zu den Würfelflächen des a-Eisens ausscheiden. [10] Unterhalb ca. 200 °C bis 250 °C 
gebnisse aus scheidet sich offenbar nur das metastabile a“-Nitrid mit der Zusammensetzung FegN bzw. Fe ¢N, 
egeniiberge- aus. Es hat eine tetragonal raumzentrierte Kristallstruktur. Die Gitterachsen liegen, wie schon er- 
wähnt, parallel zu denen des o-Eisens, und die Teilchen sind Pléttchen parallel zu den {100}- 
Flächen des o-Eisens. Andere Nitride wie y’-Fe;N werden erst bei Temperaturen oberhalb ca. 
200° C bis 250 °C gebildet. Diese hätten andere Formen. die von den hier gefundenen Plättchen 
iger Entfer- deutlich unterscheidbar wären. [10, 11] 
n Bereichen 
ben wurden 
hen. Nitride 
chmitte. Die 
e Korngröße 
ne geringere 
en größeren
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.