3. Experimentelles lich t
und c
Zur Feststellung der Beiträge der einzelnen Belastungen zum Abstumpfen der Skalpelle wihrend einer
Operation wurde der Operationszyklus in die Teilbereiche Schneiden und Sterilisieren aufgegliedert.
Beide Teilbereiche wurden durch Schnitt- und Auslagerungstests simuliert. Zur Messung der auftretenden
Schnittkräfte wurde eine Vorrichtung aufgebaut (Abb. 3), mit der die Schnittkraft beim Schneiden von
Kunstleder (Dicke 1 mm, Schnittiefe 0,5 mm, Schnittgeschwindigkeit 100 mm/min) bestimmt werden
kann. Mit Hilfe von Dehnmeßstreifen, die an einem elastisch verformbaren Teil der Meßvorrichtung
angebracht worden waren, und einem Personal Computer wurde die horizontale Kraft, die der Schnitt-
bewegung entgegen wirkt, gemessen. Zur Simulation des Korrosionsangriffes bei der Operation und der
nachfolgenden Sterilisationsbehandlung wurden Auslagerungstests in einer 5 %-igen Kochsalzlösung bei
einer Prüftemperatur von 50°C durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse wurden mit Hilfe zusätzlicher
Schneidversuche an Schweineaugen und durch Sterilisationsvorgänge sowie mit Hilfe der Kombination
beider Teilschritte überprüft. In allen Fällen wurden auftretende Veränderungen der Schneidkanten durch
den Vergleich rasterelektronenmikroskopischer Aufnahmen ermittelt.
Abb. 3: Ansicht der Schnittkraftmeßvorrichtung im praktischen Einsatz. Sowc
Schn
kung
4. Ergebnisse und Diskussion schie
typis
Zur Charakterisierung des urspriinglichen Zustandes ungebrauchter Skalpelle wurden die Schneidkanten samn
im Rasterelektronenmikroskop untersucht. Speziell bei den Phakolanzen zeigten sich im Anlieferungs-
zustand gravierende Unterschiede in der Qualität der Schneiden (Abb. 4). Diese Unterschiede sind eine
Folge des vom Hersteller einzugehenden Kompromisses zwischen Schärfe, d.h. möglichst geringem andi
Keilwinkel und geringem Schneidkantenradius, und Haltbarkeit, d.h. möglichst großem Keilwinkel. Durch höhe
den zur Einhaltung dieses Kompromisses notwendigen, relativ komplizierten Schleifvorgang bei der Her- Infol
stellung kann keine exakte Reproduzierbarkeit der Schneidengeometrie mehr erzielt werden. Die noch Schn
nicht ausgereifte Ausgangskontrolle [3] ermöglicht auch die Auslieferung von in Einzelfällen offensicht- tung
gerin
252 Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995)