Schneide (Schnittweg = 3 m) geht die exponentielle Zunahme der Schnittkraft in einen durch den gew
Koeffizienten b bewerteten linearen Anstieg iiber, da die plastische Verformung der Schneidkanten wen
weitgehend abgeschlossen ist. Die deutlich niedrigeren Werte von b für die Phakolanzen diirften mit dem des
geringeren Schneidenquerschnitt und den damit geringeren Reibungskräften gegenüber den Rundmessern durc
zusammenhängen. Abl:
1.50 | m——— —— kan
125} small me oe eh
3 : | TR BAR ERE Toe RE
0,25 Phakolanze:
; F = 0,4501 + 0,00942 s + 0,03209 (1-e*) |
0,00 an ~ : —
0 2 a 6 8 10
Schnittlange s [m]
Abb. 5: Verlauf der Schnittkraft F in Abhängigkeit vom Schnittweg s beim Schneiden von Kunst-
leder (Schnittiefe: 0,5 mm, Schnittgeschwindigkeit: 100 mm/min) mit einem Rundmesser
bzw. mit einer Phakolanze.
Aus den erhaltenen Ergebnissen ist offensichtlich, daB ein direkter Vergleich der im simulierten Schneid-
prozeß auftretenden Schnittwege mit den bei Operationen vorkommenden nicht möglich ist, da sich die
Belastungen doch deutlich unterscheiden. Es ist anzunehmen, daß ein Skalpell im praktischen Einsatz
zwar einen qualitativ ähnlichen Schnittkraftverlauf zeigt, allerdings bereits zu Beginn des exponentiellen
Schnittkraftanstiegs ausgeschieden wird. Dies konnte durch einen Vergleich des während der Schnitt-
kraftmessung bzw. während praktischer Operationen auftretenden Verschleißausmaßes bestätigt werden.
Die Veränderung der Schneidkante des mit Hilfe des Schnittkrafttestes (Abb. 5) untersuchten Rundmes-
sers gegenüber dem Neuzustand ist in Abb. 6 dargestellt. Im wesentlichen tritt nach einer Schnittlänge
von 10 m eine weitgehende Verrundung der Schneide auf. Im Gegensatz dazu zeigt ein Skalpell, das nach
zehn durchgeführten Operationen am menschlichen Auge ausgeschieden wurde, lediglich plastische Ver-
formungen und Ausbrüche der vorhandenen Schleifgrate, wie in Abb. 7 anhand einer Phakolanze
verdeutlicht wird. Offensichtlich handelt es sich dabei um ein Verschleißstadium, das bei den durch-
geführten Schnittkraftmessungen bereits nach sehr kurzen Wegen, also im Bereich der exponentiellen
Zunahme der Schnittkraft, erreicht wird.
Die €
Die in einer 5 %-igen Kochsalzlosung durchgefiihrten Auslagerungstests ergaben erste farbliche Ver- entwi
änderungen der Skalpelle, die jedoch mit keinerlei Veränderungen der Schneidkanten einhergingen, nach Nach
einer Prüfdauer von 30 Tagen. Auch nach einer Auslagerungszeit von 100 Tagen wurde kein Korrosions- des S
angriff wie z.B. Lochfraß festgestellt. Im wesentlichen konnten lediglich Kochsalzablagerungen nach- vorg;
254 Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995)