Gefligebeschreibung und Interpretation. Unser Ziel ist es, die Praparationstechniken und Die
Untersuchungsmethoden zu verbessern und durch allgemeine werkstofftechnische eine
Darstellungen und Beschreibungen die Analogie zwischen Kunststoffen und Metallen zu ist €
verdeutlichen. Ide
Beispiele: Glasfaserverstärkte Kunststoffe Bei
An Bruchflächen (Bild 1) von glasfaserverstärktem Polyamid kann mit Hilfe des REM die Die
Haftung zwischen Glasfasern und Matrix beurteilt werden. Auflichtmikroskopische Aufnahmen wur
von Anschliffen lassen den Unterschied der beiden Proben auch ohne Bruch erkennen. Die suc
dunklen Ränder um die Fasern stellen Trennungen mangels Haftung dar. Zugleich sind die hell
Sphérolithe des teilkristallinen thermoplastischen Werkstoffs erkennbar. Die einzelnen cha
Ausbriiche an den Glasfasern sind bei der Anschliffpréparation eine Folge der schlechten Stel
Haftung. der
ist
Freibewitterungsversuche haben gezeigt, daß glasfaserverstärkte Polyesterharzplatten nach wur
langerer Zeit Tribungen erleiden (Bild 2). REM-Aufnahmen und Querschliffe vom Übergang und
der teilweise mit Schutzlack abgedeckten Platte zeigen ein RiBnetz im Harz, aber keinen zug!
Angriff an den Glasfasern. Diese Schädigung wird primär auf Ermüdung durch wechseinde (Bil
Wasseraufnahme und -abgabe zurückgeführt. Speziell entwickelte Harzdeckschichten wirken offe
dieser Schadigung entgegen. Einf
Diff.
Für große Behälter, z. B. Waschkolonnen für Rauchgasreinigungsanlagen, haben sich glas- Vere
faserverstérkte Vinylesterharze gut bewéahrt. Der vielschichtige Aufbau einer Behéalterwand teilk
aus GFK und der Nachweis der einzelnen Faserschichten durch Veraschen des Harzes an Was
einer Bohrkernprobe ist auf Bild 3 dargestellt. Plastographische Anschliffe und mikroskopi- ohn
sche Untersuchungen ermöglichen die Darstellung und Beurteilung herstellungsbedingter auf |
Harzanreicherungen, Poren und Bindefehler (Bild 4). Betriebsbedingte Trennungen oder
Angriffe durch das Medium können ebenfalls nachgewiesen werden. Bild 5 zeigt als Bei- Die
spiel die durch Säurediffusion entstandene Trennung innerhalb der Faserzwischenschicht wec
bei hoher Vergrößerung im Lichtmikroskop und im REM. angt
den
In der Chemieschutzschicht eines GFK-Versuchsbehälters wurde nach Korrosionsversuchen des
eine Veränderung einzelner Glasfasern festgestellt. Bild 6 zeigt Diffusionszonen auch SOW!
entlang von Anrißflanken in den Fasern, die auf chemischen Angriff schließen lassen. Die ents
energiedispersive Röntgenmikroanalyse (EDX) vom Kern der Glasfaser zeigt, daß es sich um
das weniger beständige E-Glas handelt. In der Diffusionszone wurden durch Säureangriff die Die
Elemente Kalzium, Kalium und Aluminium entzogen. Diese Art der Schädigung ist aus sind
Versuchen an Einzelfasern in verdünnter Schwefelsäure bekannt (Bild 7). In der Schy
ausgelaugten Diffusionszone kdnnen je nach Herstellung der Faser besonders auffällige, deut
schraubenférmige Risse auftreten.
578 Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995)