Full text: Fortschritte in der Metallographie

sigphasensintern [1] oder durch Schmelzspinnen [2] hergestellt, wobei von der Ausgangs- Abv 
legierung bis zum aufmagnetisierten Magneten sehr viele ProzeBschritte notwendig sind. Das 
Eine Anzahl von Seltenerdmetallen und Ubergangsmetallen bilden zu Nd,Fe,,B isotype Phasen met 
mit vergleichbaren magnetischen Eigenschaften. Die Phase Nd,Fe,4C ist besonders interessant, auf 
da aufgrund der Phasenbeziehungen im System Nd-Fe-C eine Magnetherstellung durch Gießen Übe 
mit anschließender Wärmebehandlung möglich ist. Dieser Prozeß zeichnet sich durch seine Rau 
größere Wirtschaftlichkeit gegenüber dem Sinterprozeß aus, so daß Gußmagnete trotz ihrer Unt: 
etwas schlechteren magnetischen Eigenschaften im Vergleich zu Sintermagneten interessant Zus 
sind. Die ¢-Phase wird in diesem System in einer peritektoiden Reaktion gebildet; die sehr 
langsame Reaktion kann durch die Zugabe von B stark beschleunigt werden [3]. 
Das Gefüge eines keimbildungsgehärteten Magneten besteht nach Kronmiiller et al. [4] idealer- 3 Pı 
weise aus runden Körnern der hartmagnetischen Phase, die in eine nichtmagnetische Matrix 
eingebettet sind. Durch die räumliche Separation werden die hartmagnetischen Körner magne- Die 
tisch entkoppelt. Im Falle der Nd-Fe-C/B-Magneten besteht die Korngrenzenphase aus einer ersc 
Nd-reiche Phase, und zusätzlich aus ternären Karbiden. Diese Phasen sind für die Korrosions- unte 
anfélligkeit der Magneten verantwortlich. schr 
Durch Zugabe von Cu soll nun versucht werden, durch eine Verschiebung der Phasengleichge- Alle 
wichte die Bildung der Karbide zu unterdrücken und außerdem die Nd-reiche Korngrenzenphase unte 
durch Cu-haltige Phasen zu ersetzen. best 
Die Untersuchungen auf dem Gebiet der Gußmagnete konzentrieren sich also auf das System reict 
Nd-Fe-Cu-B/C. Das bisher kaum untersuchte System Nd-Fe-Cu ist hierzu ein wichtiges Wac 
Subsystem, da im System Nd-Cu intermetallische Phasen existieren, die für die Substitution der und 
Nd-reichen Phase in Frage kommen. DP-! 
Über die Klärung der Phasenbeziehungen werden Aufschlüsse zur Optimierung der Zusammen- Obe 
setzung und der Wärmebehandlung der Gußmagnete hinsichtlich der Gefügeausbildung erwartet. eine! 
(DP- 
nicht 
2 Literaturüberblick nötic 
Die 
Für das System Nd-Fe wurde das Phasendiagramm von Schneider et al. [5] zugrundegelegt, in Prob 
dem nur die Nd,Fe,,-Phase existiert, welche in einer peritektischen Reaktion aus Schmelze und Dadi 
Fe gebildet wird. Die spéter gefundene Nd;Fe,,-Phase [6] wurde hier nicht berücksichtigt, da sie 
sich nur sehr langsam bei niedrigen Temperaturen bildet und in keiner der untersuchten Proben 
nachgewiesen werden konnte. 
Für das System Fe-Cu wurde das Phasendiagramm nach [7] zugrunde gelegt. Eisen und Kupfer 
bilden keine intermetallische Verbindung. Der Verlauf der Liquiduslinie zeigt eine deutliche 
586  Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995)
	        
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