Full text: Fortschritte in der Metallographie

zu Nickelbasis-Superlegierungen den Vorteil einer deutlich geringeren Dichte verbunden mit einer hohen 
spezifischen Festigkeit. Die aufwendige Herstellung, die schwierige Weiterverarbeitung bzw. Umformung 
und die geringe Raumtemperaturduktilität stehen einem großtechnischen Einsatz dieser Werkstoffe aber 
bislang im Wege {1, 2]. 
Die mechanischen Eigenschaften werden durch die thermomechanische Behandlung, den Zusatz von 
Legierungselementen (z.B. Cr, Nb, Si) und die Ausbildung der bei Raumtemperatur zweiphasigen Mikro- 
struktur (y-TiAl- und o,-Ti;Al-Phase) bestimmt. Diese kann nach der thermomechanischen Behandlung in 
einem weiten Bereich durch Warmebehandlungen eingestellt werden [3, 4, 5, 6]. 
Im Sinne einer sicheren Interpretation der Gefügecharakteristika und deren Einfluß auf die mechanischen 
Eigenschaften und das Umformverhalten von y-TiAl-Basislegierungen ist die hochwertige Schliffpräparat- 
ion daher von großer Bedeutung. Abl 
grül 
Wie bisherige Erfahrungen in der Probenpräparation von y-Titanaluminiden, wie z.B. Ti-48Al-2Cr, Ti- 
47Al-2Cr-0,2Si oder Ti-48Al-2Cr-2Nb (Angaben in Atom-%) zeigten, können beim mechanischen Polier- 
en feinste "Polierrisse" in der y-TiAl-Phase während des letzten Polierschrittes entstehen (Abb. 1.1 a,b). Es , 
konnte nachgewiesen werden, daß diese Mikrorisse eindeutig durch die Präparation verursacht wurden und © 
keine materialspezifischen, bereits. vorhandenen Mikrorisse darstellen. Beim elektrolytischen Polieren Das 
gebildete "Atzgriibchen", "Anlaufflecken" und Reliefe konnen ebenfalls die Reproduzierbarkeit hochwert- foto 
iger Schliffe verhindern (Abb.1.1 c,d). Sämtliche Defekte verfälschen die tatsächliche Gefügebeschaffen- 
heit. Obwohl intermetallische Werkstoffe auf der Basis von y-TiAl weltweit seit mehr als zwanzig Jahren 21. 
Gegenstand intensiver Untersuchungen sind, werden auch heute noch in Veröffentlichungen Gefügebilder 
gezeigt, die die oben beschriebenen Defekte aufweisen. Nac 
Prinzipiell führt das elektrolytische Polieren im Vergleich zu dem in der Literatur mehrfach verwendeten Tuc 
Atzverfahren nach Kroll (2% HF, 4% HNO, , 94% H,O) [7] zu einer hochwertigeren Gefügedarstellung. 
Es wurde daher versucht, die Anwendung dieses Verfahrens durch systematische Untersuchung bzw. Ver, 
Variation der wichtigsten Einflußgrößen (Elektrolytzusammensetzung, Spannung, Zeit, Schliffeinbettung, Vers 
Einbettmaterial, Kontaktierung etc.) zu optimieren. Parallel dazu sollte auch das mechanische Polieren als Vers 
vielversprechende Präparationsmethode verbessert werden. 
Vers 
Vers 
2.2. 
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‚um um Vers 
Abb. 1.1: Durch mechanisches Polieren im gesamten Gefüge entstandene Präparationsfehler (Pfeile zeigen 
Fehler an): (a) Mikrorisse in Ti-48Al-2Cr-2Nb im Lichtmikroskop, und (b) im REM. 
596 Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995)
	        
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