Full text: Fortschritte in der Metallographie

mal herangezogen. 
4.1. Mechanisches Polieren 
Die in Versuch MP 1 hergestellten Proben hatten zwar keine Mikrorisse, zeigten jedoch im Lichtmikroskop 
kaum Gefügekontrast, sodaß an diesen Proben keine Untersuchungen vorgenommen werden konnten. Bei 
der Durchführung des Versuchs MP 2 erwies sich das Wiedereinspannen der Proben in den Probenhalter 
nach dem Zwischenätzen als unvermeidbare Ursache für das Zerkratzen der Probenoberfläche. Mit der 
vorhandenen Apparatur erschien diese Variante der Präparation daher nicht zielführend. Die in Versuch 
MP 3 hergestellten Proben wiesen die in der Aufgabenstellung beschriebenen Mikrorisse auf. Diese 
entstanden schon bei geringen Polierzeiten (t=2min) und wurden mit zunehmender Polierzeit und -kraft 
größer. Das Zwischenätzen nach Kroll (Versuch MP 4) brachte keine Verbesserung der Probenqualität, da 
die Mikrorisse erst während des Polierens mit verdünnter OP-S entstanden. Aus diesen Versuchen ist die 
wichtige Aussage abzuleiten, daß eine mit destilliertem Wasser verdünnte OP-S beim Polieren zur 
störenden Rißbildung führt. Die Rißentstehung erfolgt schon während der ersten zwei Polierminuten. - 
Den Beweis für diese Beobachtung erhält man, wenn man Proben mit der konzentrierten OP-S (versetzt 
mit Wasserstoffperoxid und Ammoniak) nach der modifizierten Präparationsvariante MP 5 poliert (siehe 
Kap. 3.1., Tabelle II). Bei den so präparierten Proben treten nach einer Polierzeit von 4-5 Minuten keine 
Mikrorisse mehr auf. Diese Proben zeigen im Lichtmikroskop und im REM einen guten Kontrast. Ein 
möglicher Defekt besteht jedoch darin, daß nach dem Diamantpolieren mit 11um-Paste auf DP-Dur-Tuch 
im Gefüge "feststeckende" Diamantkörner zu finden sind, die auch während des Polierens mit OP-S nicht 
mehr herauslösbar sind. Dies führt zu einer Verfälschung des Gefüges und macht die Probe für Untersuch- 
ungen nur begrenzt brauchbar. Dieser Effekt läßt sich weitgehend durch eine vermehrte Zugabe von 
"Schmiermittel" (Bezeichnung "Blau" nach [8]) während des Diamantpolierens vermeiden. Mit dieser 
Methode wurden die besten Präparationsergebnisse erzielt. 
Abb 
(d) 
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Abb.4.1: Ergebnisse der Schliffpräparation unterschiedlicher y-TiAl-Proben nach dem in Tab.II ange- Um 
gebenen Verfahren: (a) Ti-48Al-2Cr, Blechmaterial wärmebehandelt, Duplex-Gefüge; (b) Ti-48Al-2Cr, Prob 
Blechmaterial, wärmebehandelt, Nearly Lamellar-Gefüge. Auft 
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600  Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995)
	        
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