Full text: Fortschritte in der Metallographie

Gefüge auf eine mechanische, tribologische oder chemische Beanspruchung wird im wesentlichen Ob 
von den Reaktionen der einzelnen Gefügebestandteile bestimmt /2, 3/. Diese Ergebnisse lassen die mit 
Vermutung zu, daß auch das Verhalten bei thermischer Beanspruchung von der Reaktion der Spa 
Einzelphasen abhiingt. Die Kenntnis iiber die Reaktion mehrphasiger Hartlegierungen auf eine das 
thermische Beanspruchung ist insbesondere bei der thermischen Bearbeitung mittels Funkenerosion per 
und Laser von Interesse. Bei diesen Bearbeitungsverfahren werden kleinere Werkstoffbereiche iiber fas: 
die Solidustemperatur erwärmt, aufgeschmolzen und abschließend abgetragen. Ra: 
Ziel dieser Untersuchungen ist es, die Reaktion mehrphasiger Hartlegierungen und deren 
Gefügebestandteile auf eine thermische Beanspruchung, wie sie bei der Laser- und funkenerosiven 
Bearbeitung auftritt zu erfassen. Der Laser wird hierbei zur Simulation einzelner Funkenent- 3.1 
ladungen, die bei der funkenerosiven Bearbeitung den verfahrenstypischen Abtrag bewirken, einge- 3.1 
setzt. 
Die 
leit 
2. Versuchsdurchführung ein 
beg 
Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Untersuchungen an unter- und iibereutektischen Fe-Basis Auf 
Gußlegierungen dargestellt. Tafel 1 gibt die chemische Zusammensetzung der Legierungen wieder, Ine 
in Tafel 2 sind die Volumenanteile und Mikrohérten der einzelnen Gefiigebestandteile aufgefiihrt. ther 
Das Bild 1 links zeigt das untereutektische Gefiige der GuBvariante des ledeburitischen Chrom- ebe 
stahls X210Cr 12. Ausgehend von dieser Legierung wurden mit den iibereutektischen Wi 
GuBlegierungen G-X230CrNbTi 13 8 (Bild 1 Mitte) und G-X420CrMoWYV 14 5 2 1 (Bild 1 rechts) entl 
der Hartphasen-gehalt und -typ variert. gro! 
Proben dieser Legierungen wurden funkenerosiv mittels quadratischer Kupferelektrode (a=10mm) hoc] 
in einem Dielektrikum aus einer synthetisch hergestellten Kohlenwasserstoffverbindung bearbeitet, auf. 
wobei die Energieeinträge durch unterschiedliche Erodierparameter variiert werden konnten. Die aufg 
maschinenbezogenen und wihrend des Erodierprozesses konstant gehaltenen Bearbeitungs- verh 
parameter sind in Tafel 3 aufgelistet. Bei konstanter Arbeitsspannung entsprechen niedrige Arbeits- Gro 
ströme kleinen Energieeinträgen und hohe Arbeitsströme hohen Energien. wie 
Mit Hilfe eines Lasers wurde die Reaktion der einzelnen Gefiigebestandteile auf die punktuelle S0u; 
Erwärmung, wie sie auch bei der funkenerosiven Bearbeitung vorkommt, untersucht. Dazu wurden mat, 
einzelne Gefiigebestandteile mit einem feinfokussierten Nd-YAG-Laser (A = 1,06um, t = 0,1ms) zeig 
mit bis zu 40 Impulsen, bei einer konstanten Energie pro Impuls von 0,04] bzw. 0,07], beschossen. Fun! 
Met 
Die metallographische Untersuchung der thermisch beanspruchten Oberflächen erfolgte sowohl an unte 
634 Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995)
	        
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