. Blechprobe Al 1 existieren mehrere intensitdtsstarke Reflexe, deren normierte Intensititsverhéltnisse aber
; deutlich anders sind als laut - PDF-Daten (Powder Diffraction File) fir eine regellose
d Orientierungsverteilung.
r Die Korngrößen der untersuchten Proben betrugen : Al 1 - 60 pm, Al2-85 um, Al3 - 100 um.
' 3.2 Tunnelätzung von Aluminium
; Aus der Literatur ist bekannt, daß durch anodisches Ätzen Kanäle in kubischer Richtung auftreten können.
| Mit zunehmendem Orientierungsgrad bei Vorhandensein einer Wiirfeltextur im Material, wird daher die
Atzbarkeit einer Aluminiumprobe ansteigen und folglich auch der Umfang der Veränderung der
J Oberfläche. Das Probenmaterial wurde mit der Zielstellung ausgewählt, den Einfluß der Textur auf die
) Oberflachenstrukturierung durch anodische Behandlung in chloridhaltigen Losungen zu untersuchen sowie
: Extremzustinde moglicher Strukturierungen an vollstindig (100) - orientiertem Material einstellen zu
können.
ur Einfluß der elektrochemischen Parameter
Das Probenmaterial Al 3 wurde zur Untersuchung des Einflusses der elektrochemischen Parameter
verwendet, da aufgrund seines hohen Orientierungsgrades die ausgeprägtesten Strukturierungseffekte zu
| erwarten sind. Die elektrochemischen Parameter wurden entsprechend Tabelle 2 variiert. Die Abbildungen
; 1 - 3 demonstrieren den Einfluß der HCl - Konzentration sowie von Temperatur, Zeit und Stromdichte auf
. die Morphologie des Atzangriffes fir das rekristallisierend geglithte Probenmaterial Al 3 (vollsténdige
: Würfellage). Die anodische Auflösung von Aluminium erfolgt in starken Chloridlösungen in einer streng
; kristallographisch bestimmten Auflösungsrichtung. Die HCI-Konzentration hat einen starken Einfluß auf
die Ausbildung der Atzstrukturen (Abb.1, Abb.2). Während es in einer 2%-igen HCl-Lösung zur
. Ausbildung wiirfelfsrmiger Atzstrukturen bei einer Elektrolyttemperatur von 60°C kommt, tritt in 4%-iger
HCI neben kubischem Angriff bereits tunnelartiger Angriff in (100) - Richtung auf. Der Umfang des
: Angriffes (Tunneltiefe und Haufigkeit) nimmt im untersuchten Konzentrationsbereich bis 10 Masse-% HCI
: zu. Die Auflosungsgeschwindigkeit in (100) - Richtung bei Konzentrationen > 4 Masse-% HCl ist dabei so
‘ hoch, daB es zur Ausbildung sog. Atztunnel kommt. Eine 6%-ige HCI - Losung liefert engere Tunnel als
: eine 10%-ige Losung. Die sich im Aluminium einstellenden Atzstrukturen konnen sehr gut anhand von
Negativen (hergestellt durch Trinken mit Epoxidharz und Auflosen der Al-Matrix) sichtbar gemacht
Jsun werden (Abb.2).
Neben der Konzentration der HCl-Lösung spielt die Stromdichte eine wesentliche Rolle. Stromdichten von
25mA/cm? bewirken nur einen allgemeinen Korrosionsangriff. Bei Stromdichten von 50 mA/cm” und
100mA/cm? treten Auflösungsgeschwindigkeiten auf, die zum Auftreten von Ätztunneln führen (Abb.3).
en an Probe Al 3 Die Temperatur des Elektrolyten hat ebenfalls einen starken Einfluß auf die sich ausbildenden
Ätzstrukturen. Temperaturen > 60°C führen zur Ausbildung von Ätztunneln, während unterhalb dieser
Temperatur unabhängig von der angewendeten Stromdichte nur ein würfelförmiger Ätzangriff auftritt. Die
Zeit der anodischen Behandlung ergab einen Einfluß auf die erreichbare Tiefe und Angriffshäufigkeit.
Bereits nach 20 Sekunden sind bei Temperaturen > 60°C und Stromdichten > 50mA/cm” ausgeprägte
Prakt. Met. Sonderbd. 26 (1995) 695
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