Full text: Fortschritte in der Metallographie

Die Befundung der präparierten Proben erfolgte mit dem Auflichtmikroskop, dem Rasterelektronen- 
mikroskop und dem Rasterkraftmikroskop. Die Anwendung der Rasterelektronen- und Rasterkraft- 
mikroskopie machte sich erforderlich, um die teilweise sehr feinen Anlaßgefüge optisch aufzulösen. 
Die Untersuchungen wurden durch die Pöntgendiffraktometrie (Co-Ka-Strahlung) ergänzt, um die 
in den Anlaßgefügen vorliegenden Phasen zu identifizieren. 
Versuchsergebnisse und deren Interpretation 
Die Darstellung der Gefügeveränderungen, die sich durch das Anlassen in den laserumgeschmolze- 
nen Proben ergeben, erfolgt anhand von Bild 5 (REM-Aufnahmen), Bild 6 (Röntgendiffrakto- 
gramme) und Bild 7 (rasterkraftmikroskopische Aufnahmen). Bild 
Anlaßtemperaturen unterhalb 250°C 
Diese Anlaßtemperaturen erzeugen keine merklichen Gefügeveränderungen. Wie der Vergleich von 
Bild 5a und 5b ergibt, bleibt das Umschmelzgefüge erhalten. Die a’-Phase liegt in Form orientiert 
angeordneter Nadeln im Innern der ß’-Körner und in Form schmaler Bänder an den ß’-Korngrenzen 
(Bild 2 und Bild 7a) vor. Die Röntgendiffraktogramme der so angelassenen Proben (Bild 6) belegen 
diese Aussagen, indem nur die Interferenzliniensysteme der kfz a’-Phase und der krz ß’-Phase auf- 
treten. Der Vergleich der Intensitäten der Reflexionen beider Phasen zeigt auf, daß in diesen Gefügen 
der Volumenanteil der ß’-Phase dominiert. 
Anlaßtemperaturen von 300°C bis 400°C 
Das Anlassen in diesem Temperaturintervall erzeugt deutliche Gefügeveränderungen, indem: 
- der Volumenanteil der ß’-Phase sich verringert Bild 
- der Volumenanteil der @«’-Phase sich erhöht 
- ein neuer, feinnadeliger Gefügebestandteil entsteht. 
Somit liegen nunmehr drei Bestandteile im Gefüge vor. Bild 5c und Bild 7b zeigen, daß die ausge- 
dehnten Kornflächen der ß’-Phase verschwunden sind. In diesen Bereichen hat sich der neue, feinna- 
delige Gefügebestandteil (siehe Pfeil) gebildet. Die ß’-Phase liegt jedoch noch in Form kleiner 
Restinseln vor (siehe Pfeil). 
Die Röntgendiffraktogramme der angelassenen Proben (Bild 6) belegen diese Aussagen, indem einer- 
seits die Intensitäten der Reflexionen der o’-Phase größer werden als diejenigen der ß’-Phase und 
zum anderen die Reflexionen des neuen Gefügebestandteils erscheinen. Diese Sachverhalte sind in 
Bild 8 verdeutlicht. Hier ist ein Ausschnitt des Röntgendiffraktogramms der bei 350°C angelassenen 
Probe wiedergegeben. Man erkennt: 
- die (111)- und (200)-Reflexionen der o’-Phase (d = 0.2123 bzw. d = 0.1830 nm) . 
- die (110)-Reflexion der ß’-Phase (d = 0.2092 nm) Bild 
- die Reflexionen des neuen Gefügebestandteils (d = 0.2234, 0.2250, 0.2032 und 0.1940 nm). 
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