Full text: Fortschritte in der Metallographie

B7 
Am- Oberflächen wurde, wie bei den Querschliffen, ein signifikanter Unterschied zwischen dem mittle- 
Wi- ren Bereich der Laserspuren und den Randbereichen am Übergang zum Al„O3-Substrat festgestellt. 
nen An den Rändern der Laserspuren entstanden in einer 1,5 bis 2 mm breiten Zone langgestreckte 
Os3- Al,O3-Dendriten, die unter einem Winkel von etwa 45° zur Vorschubrichtung des Lasers in Rich- 
che tung zur Spurmitte erstarrten (Bild 6a, c). Im mittleren Bereich der Laserspur bildeten sich dagegen 
hs- Al;O3-Dendriten, die bevorzugt parallel zur Vorschubrichtung des Laserstrahles erstarrten und dabei 
m teilweise Längen von mehr als 10 mm erreichten (Bild 6b, d). Sowohl das umgeschmolzene als 
der auch das legierte Gefüge wiesen in der Mitte eine gröbere Mikrostruktur als an den Rändern der 
Ten Laserspur auf. 
des 
der 4. Diskussion und Zusammenfassung 
gen Die Untersuchungen zeigten, daß sich mit Hilfe von CO»-Laserstrahlung die Oberfläche von Al,‚O3- 
der Keramik in Dicken bis zu mehreren 100 um durch Umschmelzen und Legieren mit HfO„ gezielt 
modifizieren läßt. 
Die in der Oberfläche der umgeschmolzenen Keramik A124-L festgestellte hohe Rißdichte ließ sich 
auf die hohe Abkühlgeschwindigkeit innerhalb der Laserspur zurückführen. Diese kann, begünstigt 
durch die anisotrope thermische Ausdehnung des Al;O3, zur Bildung von Thermoschockrissen 
führen [4, 8, 11]. Begünstigt wird die Rißbildung zusätzlich durch Zugspannungen, die bei der 
Schrumpfung der erstarrenden Laserspur, bedingt durch die Reduzierung der Porosität, entstehen 
[4, 5]. Bei der mit HfO‚ legierten Keramik A124-Hf wurde eine deutlich niedrigere Rißdichte 
erreicht, da durch den Legierungszusatz die Schrumpfung in der Laserspur reduziert wurde [5]. 
Daneben führte das HfO„ durch die Bildung eines Eutektikums (Bild 4b bis e) zur Absenkung der 
Erstarrungstemperatur und zu einer verbesserten Thermoschockbeständigkeit des mehrphasigen 
Gefüges [5, 11]. 
Die unterschiedlichen Gefügestrukturen, die am deutlichsten in den mit HfO‚, legierten Oberflächen 
in Erscheinung traten, spiegelten die über den Querschnitt der Laserspuren inhomogenen Abkühl- 
bedingungen wieder. Während der Laserbehandlung kam es zur Bildung von hohen Temperatur- 
gradienten sowohl in vertikaler Richtung zwischen der schmelzflüssigen Oberfläche und dem nicht 
aufgeschmolzenen Al,„O3-Substrat als auch in horizontaler Richtung zwischen der Mitte und den 
Rändern der Laserspur [17]. Die auf Grund der hohen Wärmeverluste an der Grenzfläche zwischen 
Schmelze und Substrat gebildeten Al„O3-Dendriten erstarrten daher in den Randbereichen der Laser- 
spur bevorzugt in Richtung der Spurmitte (Bild 4b), während sie in der Spurmitte in Richtung der 
Oberfläche (Bild 4c) wuchsen [7, 8]. Durch die Überlagerung eines dritten Temperaturgradienten, 
infolge der Bewegung des Laserstrahls, orientierten sich die langgestreckten Al,‚O3-Dendriten 
zusätzlich in dessen Vorschubrichtung (Bild 5b, 6c und 6d). Wurde an der Oberfläche der aufge- 
schmolzenen Laserspur durch Wärmeverluste an die Umgebung die Erstarrungstemperatur der 
Keramik unterschritten, bildeten sich von der Oberfläche ins Innere der Laserspur orientierte 
Kristallite aus (Bild 5b) [7, 8, 17]. Diese Kristallite wiesen auf Grund der geringeren Abkühl- 
geschwindigkeiten und -gradienten im Vergleich zu den Al,‚O3-Kristalliten im Spurinneren eine 
gröbere Struktur auf. 
ı01- Der im Vergleich zur Laserspurmitte in den Randbereichen der legierten Oberflächen höhere Anteil 
des an 2. Phase wurde in erster Linie durch die an den Spurrändern geringe Strömungsgeschwindigkeit 
im Schmelzbad begünstigt [17]. Dies führte zu einer verstärkten Ablagerung des HfO„, das gegen- 
über dem Al,O3 eine etwa zweifach höhere Dichte aufweist. Desweiteren begünstigten die im 
b) Randbereich am höchsten liegenden Abkühlgeschwindigkeiten die eutektische Erstarrung des 
ten mehrphasigen Gefüges [16, 17].
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.