Full text: Fortschritte in der Metallographie

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e Die untersuchten Stahlbleche wiesen Rauheiten zwischen Ra = 0.86 und 1.36 um auf. Die Zwi- 
schenschicht wird daher bei allen Schlifftechniken, je nach Böschungswinkel des Rauheitspro- 
fils, unter verschiedenen Winkeln angeschliffen. Dadurch ergibt sich eine stark schwankende 
scheinbare Schichtdicke, die eine exakte Vermessung nahezu unmöglich macht. Als Folge dieser 
herstellungsbedingten Rauheit kommt es zu einer stark strukturierten Schichtgrenze mit inselar- 
tigen Bereichen, Bild 7. 
Bei der praktischen Durchführung der Messungen bietet jede Präparationstechnik gewisse Vorteile 
für die eine oder andere Analysenmethode. Im folgenden soll auf die wichtigsten Punkte bei der 
Mikrobereichsanalyse mittels ESMA und AES näher eingegangen werden. 
ESMA 
Relativ problemlos ist die Schichtdickenbestimmung des Interfaces mit der ESMA an Schrägschlif- 
fen in Form von Linienmessungen entlang der Böschung. Bei der Auswahl der Meßstrecke sind 
keine besonderen Vorkehrungen zu treffen, da auf der gesamten Schlifffläche die Grenzschicht 
freigelegt ist. Somit kann die für die Messung günstigste Stelle (d.h. dickste Zwischenschicht, keine 
Kratzer, keine Inselbildung) gewählt werden. Bei Linienmessungen an Kalottenschliffen hingegen 
ist darauf zu achten, daß die Meßstrecke auch durch den Kratergrund führt. Ansonsten besteht die 
Gefahr, daß die Grenzschicht nicht erfaßt wird. 
ınd 
Bei der quantitativen Analyse dünner Schichten sind den Einsatzmöglichkeiten der ESMA durch 
gt, das laterale Auflösungsvermögen und der relativ großen Informationstiefe Grenzen gesetzt: 
ngt ® Der Strahldurchmesser einer ESMA beträgt typischerweise 1 um. Somit wird bei einem Bö- 
nn schungswinkel von 2° über ein Tiefenintervall von ca. 0.03 um gemittelt. Bei einer Schichtdicke 
CSr von 0.2 um entspricht dies bereits 10% der Schichtdicke. 
tie » Die Informationstiefe der ESMA beträgt im untersuchten Schichtsystem (Fe-Zn) bei der üb- 
lichen Beschleunigungsspannung von 12 keV ca. 2 um. Eine Verbesserung auf 0,3 um kann 
durch die Absenkung der Beschleunigungsspanung auf 5 keV erreicht werden. Unter diesen An- 
regungsbedingungen muß bei der Messung jedoch auf L-Linien ausgewichen werden. Diese In- 
formationstiefe ist jedoch zu groß, um die Zwischenschicht quantitativ zu erfassen. Die Ermitt- 
lung der chemischen Zusammensetzung mit der ESMA ist somit in diesem System auf Schicht- 
dicken >0.3 um begrenzt. Sollen jedoch noch dünnere Schichten analysiert werden, so ist auf 
spezielle Korrekturprogramme zur Dünnschichtanalyse zurückzugreifen /1/. 
AES 
Mit der AES können Schichtdickenbestimmungen sowohl über Tiefenprofile, wie über direkte Li- 
nienanalysen durchgeführt werden: 
® Tiefenprofile zur Bestimmung der Dicke der Zwischenschicht setzen, wie eingangs erwähnt, 
eine Präparation voraus. Da beim Sputtern durch Konenbildung und andere Effekte mit einer 
Verbreiterung der Zwischenschicht nach der vereinfachten Relation AZ - Z“ zu rechnen ist, 
sollte die abzutragende Zn-Schicht möglichst klein sein. Diese Forderung wird von allen Präpa- 
rationstechniken erfüllt, so daß die Zn-Schicht in der Größenordnung <1 um liegt. Zu beachten 
ist allerdings, daß durch die Inselbildung aufgrund der herstellungsbedingten Rauheit der Bleche 
die laterale Auflösung bei der AES-Messung kleiner als der Durchmesser der Zn-Inseln sein
	        
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