Full text: Fortschritte in der Metallographie

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5.2. Rißkorrosion einer SiSiC-Gleitringdichtung 
Beim Betrieb ölgesperrter Hochgeschwindigkeitsdichtungen (hier: &140mm, v=100m/s) traten 
immer wieder Rißmuster auf, die auf eine Schädigung des Werkstoffs auch unterhalb der 
Oberfläche hindeuteten. Zu klären war die Tiefenausdehnung dieser Werkstoffschädigung. 
Es wurde zunächst angenommen, daß die festgestellten Radialrisse einige um senkrecht zur 
Gleitfläche in die Tiefe des Gleitrings laufen. 
SiSiC zeigt als keramischer Werkstoff ein vorwiegend induktiles Bruchverhalten, so daß keine 
die Vermessung störende Verformung auftrat. Ein Vergleich des Bruchaussehens Lauffläche - 
Innenbereich erlaubt eine einwandfreie Erkennung von betriebsbedingter Schädigung. 
Der Ring wurde zur 
Untersuchung durch einen 
Gewalt-Biegebruch so zer- 
stört, daß 
die vorhandenen Risse 
auf der Zugseite liegen 
und den Bruch einleiten 
die Bruchfläche radial 
und senkrecht ‘zur 
Gleitfläche verläuft 
Bild_2: Bruchfläche, angefertigt wie oben beschrieben, REM-SE-Aufnahme 
Die Bilder zeigen Beispiele von einem Schaden durch kombinierte Beanspruchung aus 
Thermoermüdung und Rißkorrosion. Der Mechanismus läuft nur in bestimmten Medien (hier: 
Mineralöl, Fuchs Turbinenöl TDL-ISO-VG46) bei extremer thermomechanischer 
Beanspruchung ab 
Ermüdungszone intakte Zone 
Schaden durch extreme thermomechanische transkristalliner Bruch 
Beanspruchung unter bestimmten Medien blockig-muscheliges Bruchbild 
Bild_3: Schaden durch kombinierte Beanspruchung aus Thermoermüdung und Rißkorrosion 
REM-Gefügebilder, Bruchpräparation. 
Die Schäden erstrecken sich bis auf eine Tiefe von ca. 40 um unter die Lauffläche
	        
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