schwierige Komplex der Umwandlungsspannungen und Eigenspannungen sowie die N.
Entwicklung von Programmen zur Berechnun Eigenspannungen während der
Wärmebehandlung von Stählen. Aus dem Holen Verständnis über den Zusammenhang
zwischen den in Stählen auftretenden Gefügen und den Eigenschaften sind auch \
bemerkenswerte Werkstoffentwicklungen zu nennen, so bei Chromstählen in Richtung let
Kavitations- und Verschleißbeständigkeit oder die Entwicklung eines kohlenstoffarmen spi
Stahles, der durch die Anwendung einer geschickten ;hermomechanischen Behandlung mil
und der Ausscheidung von intermetallischen Phasen in der Kombination von Festigkeit und un
Zähigkeit Spitzenwerte erreicht. Ai
Vr
In den letzten Arbeiten konnte er nachweisen, daß neben dem Volumenanteil, Form, spe
Größe sowie Anordnung der Gefügebestandteile in Stählen die Orientierungsverteilung tra
der Ferritkristalle einen entscheidenden Einfluß auf das Tiefziehen bzw. das Streckziehen Ge
ausübt. Dabei konnte aufgrund von röntgenographischen Untersuchungen über eine Au
Einzelorientierungsmessung gezeigt werden, daß bei Tiefziehstählen die Rekristallisation in
situ abläuft, d.h. die Orientierung der nach dem Kaliwalzen vorliegenden Körner von den Im
rekristallisierenden Körnern übernommen wird. ZU
In all diesen Arbeiten hat Prof. Hougardy in einem breiten Ausmaß metallographische Fre
Untersuchungsmethoden eingesetzt, deren Ergebnisse die Basis für die metallkundlichen
Schlußfolgerungen darstellten. Aus diesem Grunde befaßte er sich schon sehr früh mit
dem Faktum, daß die Zusammenhänge zwischen Gefüge und Eigenschaften nur dann
quantitativ dargestellt werden können, wenn auch die Gefügeausbildung quantitativ
erfaßbar und beschreibbar ist. So sind von ihm auf dem Gebiete der quantitativen
Metallographie und der Stereologie laufend nachhaltige und grundlegende Arbeiten
erschienen, etwa über die Moglichkeiten der Bildanalyse und damit einer Automatisierung
der Gefügebeurteilung, über Fehlermöglichkeiten bei Messungen über Fernsehsysteme,
die an ein jchimikroskop angeschlossen werden, bis hin zu Verfahren der digitalen
Bildspeicherung. Bei der Automatisierung der quantitativen Gefügebeschreibung stößt
man bei dem Werkstoff Stahl immer vieler auf das Problem, daß die auszumessenden
Gefügebestandteile für eine automatische Auswertung oft einen ungenügenden Kontrast
besitzen, was zur Weiterentwicklung der InferlerenzSchichtenmikrockopıe führte.
Die Erfahrungen mit der quantitativen Gefügebeschreibung wurden unter anderem
benutzt, um über automatisierte Serienschnitte erstmals Keimdichten während der
Umwandlung von Austenit zu Ferrit zu messen sowie die Anderung der Größenverteilung
von Teilchen zu ermitteln, wenn in warmfesten Stählen eine Korbidar! in Lösung geht und
dafür eine andere ausgeschieden wird.
Hougardy gehört ohne Zweifel im deutschsprachigen Raum zu den führenden Wissen-
Schaller auf dem Gebiete der quantitativen Metallographie, was auch etwa dadurch
sichtbar wird, daß von ihm in dem Buch über „Quantitative Analyse von metallischen
Gefügen“, das die Deutsche Gesellschaft für Metallkunde 1975 herausgab, gleich sechs
Kapitel aus seiner Feder stammen oder im Standardwerk über die „Einführung in die
quantitative Gefügeanalyse“, das er 1986 gemeinsam mit Prof. Exner verfaßte
Seine Mitarbeit in wissenschaftlichen Verbänden und Arbeitskreisen wird hoch geschätzt
und kann infolge der Fülle nur kurz im Zusammenhang mit metallographischen Aktivitäten
gestreift werden. So ist er Mitglied der Inlernalienet Society for Stereology, seit 1977
Mitglied der Schriftleitung der Zeitschrift Praktische Metallographie, war von 1970 bis
1992, also 22 Jahre, Obmann des Arbeitskreises Quantitative Gefügebildanalyse im
Unterausschuß für Metallographie des Werkstoffausschusses des VDEH und - weil es
gleich in einem geht - von 1973 bis 1980 auch Obmann des Arbeitskreises Quantitative