]
Durch Schichtwachstum werden intrinsische Druckspannungen aufgebaut, die eine Dehnung der äu-
Bßeren Teilschicht bewirken. Dadurch kommt es zu Ablösungsvorgängen der äußeren Teilschicht und
Schichtneubildung (Abb. 2 - 3)
Abb. 3: REM-Aufnahmen von Sulfidschichten auf dem Stahl X 20 CrMoV 12 1 nach 312 h iso-
thermer Auslagerung bei 500°C
a) äußere FeS-Teilschicht b) neugebildete FeS-Schicht
/ Die neugebildete Teilschicht weist ebenfalls eine kristalline, jedoch feinkörnigere Struktur auf als die
äußere Teilschicht (vgl. Abb. 3a und b).
Insbesondere bei hohen Prozeßtemperaturen führen die ablaufenden Schichtablösungen und die
Neubildungsvorgänge zu erheblichem Schichtwachstum und komplexen Vielschichtsystemen.
In den Abb. 4 - 6 ist am Beispiel des Baustahls St 37 die Temperaturabhängigkeit in Bezug auf das
Schichtwachstum nach isothermer Auslagerung bei Temperaturen von 400, 500 und 600 °C darge-
stellt. In allen drei Abb. sind ein Ablösen der äußeren Teilschicht und eine Schichtneubildung darun-
ter zu beobachten (Abb. 5a, 6a, auch Abb. 2).
100 um
Abb. 4: Sulfidschichten auf dem Stahl St 37 nach 340 h isothermer Auslagerung bei 400 °C am me-
tallographischen Querschlif£f, poliert
23