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um die Partikeloberfläche zu oxidieren. Da die Spritzpartikel während des Prozesses nur teilweise Deı
aufgeschmolzen werden und auf der Bauteiloberfläche schnell erstarren, werden die Zersetzungs- her:
produkte an der Schichtoberfläche sowie regional im Schichtinnern angereichert. Die treibenden die
Kräfte für selektive Korrosionsreaktionen sind Differenzen in den chemischen bzw. elektrochemi- lytl
schen Potentialen einzelner Bestandteile. Sie leiten das Herauslösen einzelner Elemente, Verbin- Wei
dungen oder Phasen ein. in |
zen
In heißen Gasen erfolgt ein selek- die
tives Versagen von einzelnen Sy- ber
stemkomponenten, Verbindungen Krö
und Phasen z.B. durch Verzun- trol
derung, Nitrierung, Sulfidierung Dif
oder Halogenierung. Der Korro- che
sionsverlauf ist rein chemischer ner
Natur. Die treibende Kraft für die bzv
Korrosionsreaktion ist die Lage star
des chemischen Gleichgewichts. Sto
Das aggressive Medium ist in diu
diesem Fall ein Gas. Es diffun- kei
diert entlang der Partikelgrenzen gan
oder durch Poren in das Werk- — sch
stoffinnere. Dort oxidiert es se- 100um
lektiv die Phasen oder Verbin- Sel
dungen, die eine erhöhte Affini- An n S10]
tät zu diesem Agenz besitzen. Es Abb.3: Selektive Oxidation einer NiCrAIY-Schicht auf Inconel 625 Ste.
entstehen lokal angehäuft Reak- nach Auslagerung bei 900°C an Luft sch
tionsprodukte, die eine gegenüber der verbleibenden Schicht abweichende Wärmeausdehnung oder bin
Festigkeit aufweisen. Das Erhöhen des Eigenspannungszustands in der Schicht hat schließlich Ab
Rißbildungen und den Verlust der Haftung zur Folge. staı
vor
Das Verzundern einer hartstoffverstärkten MCrA1Y-Pseudolegierung ist ein typisches Beispiel für Ris
selektive Heißgaskorrosion /1/. Liegt ein hoher Gehalt an eingelagerten Hartstoffpartikeln, z.B. an Iyts
WSC, TiC oder NbC, vor und ist das Gefüge der Beschichtung hinreichend inhomogen, werden kor
aufgrund der unterschiedlichen Wärmedehnung der beteiligten Phasen bestehende Poren vergrößert Ko:
und Risse gebildet, durch die Sauerstoff in die Schicht vordringen kann. Innerhalb der Beschichtung Bei
entstehen Oxid, so daß die Schicht schließlich versagt. Dieser Korrosionsvorgang ist mit einem Ge- bec
wichtszuwachs verbunden. tun
Ris
Die Oxichlorierung von gespritzten Schichten aus hochlegierten CrNi-Stählen ist ein weiteres sch
Beispiel für die selektive Korrosion in heißen Gasen. Während der Reaktion wird das Chrom sowie SIE
das ansonsten chemisch inerte Chromoxid zu leicht flüchtigen Oxichloriden zersetzt. Diese Eru
Reaktion verläuft unter Massenverlust des Bauteils. nn
e
Die selektive Korrosion in protischen Elektrolyten, wie in Wasser oder Alkohol, verläuft elek- ros
trochemisch unter Lokalelementbildung. Bei diesem Reaktionstyp findet, da ein Elektrolyt geladene
Teilchen in Form von Ionen enthält, neben einer Teilchenbewegung auch eine Transport von La- Lo
dungen statt. Bes
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