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se Demzufolge sind bei der Vor-
R- hersage des Korrosionsablaufs
en die Werkstoff- und die Elektro-
i- lytleitfähigkeiten, die Ionenbe-
in: weglichkeiten, die Widerstände
in Phasen und an Phasengren-
zen und die Überspannungen,
die eine Reaktion begrenzen, zu
berücksichtigen. Die treibenden
Kräfte für die selektive, elek-
trolytische Korrosion sind
Differenzen in den elektro-
chemischen Potentialen einzel-
ner Oberflächenausschnitte
bzw. zwischen den Schichtbe- 601m
standteilen, dem Grundwerk-
stoff und dem korrosiven Me- Abb. 4: Selektive Korrosion an NiCrBSi-Schicht auf Stahl
dium. Es besteht die Möglich- in Methanol
keit, daß ein Korrosionsvor-
gang an einer homogenen Metalloberfläche zunächst flächenhaft verläuft, jedoch infolge des Aus-
scheidens von Korrosionsprodukten zunehmend selektiv fortschreitet.
Selektive elektrolytische Korro- Q
sion setzt bevorzugt an den - 5
525 Stellen ein, an denen unter- A
schiedliche Elemente und Ver- “
ler bindungen nebeneinander sowie
ch Abweichungen im _FEnergiezu-
stand von Oberflächen in Form
von Gitterdefekten, Spalten und
für Rissen vorliegen. Auch elektro-
an lytseitige Differenzen der Ionen-
en konzentrationen rufen selektive
art Korrosion hervor. Ein typisches
ng Beispiel für die konzentrations-
je: bedingte Korrosion ist das Belüf-
tungselement. Es entsteht in den
Rissen und Spalten einer Be-
‚es schichtung. Als Folge der be-
je grenzten Diffusion tritt am Riß- Abb. 5: Belüftungselement unter Wassertropfen
se grund Sauerstoffverarmung ein.
Zwischen der Schichtoberfläche und dem Spaltboden entsteht eine elektrische Spannung, so daß das
Metall am Rißgrund anodisch in Lösung geht. Zu den selektiven Formen der elektrolytischen Kor-
rosion zählen u.a Muldenkorrosion, Lochfraß und interkristalline Korrosion.
ne
a Lochfraß erscheint in Form nadelstichartiger Verletzungen auf der Oberfläche von Werkstoffen und
Beschichtungen, deren Deckschichtmaterial elektrochemisch edler ist als der Grundwerkstoff.
Üblicherweise werden Oberflächen aus Aluminium, Titan und hochlegierte Chromnickelstähle
befallen. Im Falle niedriglegierter sowie unlegierter Stähle bilden sich unter gleichen Bedingungen
bevorzugt Korrosionsmulden.