Full text: Fortschritte in der Metallographie

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Eine weitere Abart der selektiven 
elektrolytischen Korrosion ist der 
interkristalline Kornzerfall. Er wird 
bei nur geringem Flächenabtrag und 
vernachlässigbarem Massenverlust 
bevorzugt entlang der Korngrenzen 
von polykristallinen Oberfläche 
beobachtet. Dort entstehen tiefe 
Gräben und Furchen, bis schließlich 
der Zusammenhalt der Kristallite 
beeinträchtigt ist. Kornzerfallsan- 
fällig sind vor allem Gefüge, auf 
deren Korngrenzen chemisch reak- 
| tive Verunreinigungen, andersartige 
3 ß Phasen und Reaktionsprodukte an- HM 
+ Ber gereichent ‚vorliegen; SO Werk» Abb. 7: Interkristalline Korrosion an niederdruckplasma- 
stoffe, bei denen korrosionsmin- ; z 
dernde‘ Legierungselemente entlang gespritzter Tantalbeschichtung 
der Korngrenzen ausgeschieden 
wurden und eine verarmte Diffusionszone entstanden ist. Nach einem thermischen Beschich- 
tungsprozess können an der Oberfläche von Spritzpartikeln Oxide und Nitride vorliegen, die 
TO- interkristallin korrodiert werden, da zwischen diesen Verbindungen und dem Spritzwerkstoff große 
sen Potentialunterschiede auftreten können. 
it Interkristalline Korrosion wird auch bei unlegierten sowie bei hochlegierten kohlenstoffhaltigen 
rk CrNi-Stählen, bei chromhaltigen Nickelbasislegierungen und bei ausscheidungshärtenden Alumini- 
‚Her umlegierungen beobachtet. Bei Beschichtungen aus diesen Werkstoffen geht der interkristallinen 
he: Korrosion eine sensibilisierende Wärmebehandlung voraus. Kohlenstoffhaltige austenitische CrNi- 
(ro® Stähle werden während des Anlassens oder in der Abkühlperiode nach dem Lösungsglühen durch 
sich Ausscheiden des Sondercarbids (Cr,Fe),3Cg6 IK anfällig. Sensibilisierend wirken außerdem Aus- 
ver- scheidungen der intermetallischen o- und x-Phase sowie Fe3zC und Fe4AN. Im Verlauf der Wärmebe- 
fri- handlung nimmt der Gehalt der Matrix an Chrom ab, das in Form von Carbiden und Nitriden 
Im gebunden wird. Entlang der Korngrenzen entstehen Säume, deren Passivierungspotential gegenüber 
das dem verbleibenden Gefüges zu positiveren Werten verschoben ist. Das Ergebnis sind 
nen Lokalelemente mit kleinen Anoden im Korngrenzbereich und großen Kathoden für die 
toff Sauerstoffreduktion auf der Kornoberfläche. 
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1an- Sensibilisierungen gegenüber interkristalliner Korrosion werden bei Eisen- und Nickelbasis- 
werkstoffen mit dem Strauß-Test nach DIN 50 914, dem Huey-Test nach ASTM A 262-70 bzw. 
EU 121/72, durch die VerfahrenI bis III nach Stahl-Eisen-Prüfblatt (SEP) 1877, mit dem 
der Salpetersäure/Flußsäure-Test sowie durch den Oxalsäure-Test nachgewiesen. 
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Lö- Das Interface zwischen Beschichtung und Substrat wird bevorzugt von Korrosion befallen, sobald 
che es durch das Korrosionsmedium erreicht wird. Das Substrat weist im allgemeinen ein charakteris- 
5°C tisches Gefüge auf, in dem einzelne Phasen und diverse Ausscheidungen ungleich verteilt sind. 
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