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Außerdem unterscheiden sich
auch die Beschichtung und der
Grundwerkstoff wegen ihrer
abweichenden Zusammenset-
zung erheblich in ihrem elek-
trochemischen Verhalten. Ein
optimaler Korrosionsschutz
durch thermisch _gespritzte
Schichten erfordert die Un-
quellbarkeit, Rißfreiheit und
eine niedrige Porosität der Be-
schichtung, so daß sie als Dif-
fusionsbarriere gegenüber ag-
gressiven Medien wirkt. Wird
diese Voraussetzung nicht er-
füllt, besteht die Gefahr einer
"an im ch Abb. 8: Unterkorrosion an Jlammgespritzter Chromoxid
facebereich zwischen.Beschich- schicht wegen verunreinigtem Strahlgut
tung und Grundwerkstoff
In den meisten Fällen wird der
Grundwerkstoff selektiv aufge-
löst. Die elektrochemisch edlere
Beschichtung wirkt als großflä-
chige Kathode, so daß das me-
tallische Substrat bei hohen
Stromdichten anodisch aufgelöst
wird. Nicht selten werden am
Interface Ablagerungen von
schwerlöslichen Korrosionspro-
dukten gefunden. Einsetzende
Spaltkorrosion in Verbindung
mit dem Absinken des pH-Werts
führt schließlich zum Ablösen
der Schicht und zum Versagen
des Korrosionsschutzes. Sn
Soll ein wirksamen Korrosions- 4bb. 9: Unterkorrosion nach 5 Kesternichzyklen an CrNi-Stahl
schutz gewährleistet werden, (Werkst.-Nr. 1.4301) auf ST 37
muß die Beschichtung gegen atmosphärische Bestandteile,gegen Wasser sowie je nach Einsatzge-
biet gegen entsprechende Chemikalien beständig sein. Um die Qualität eines Beschichtungswerk-
stoffs und eines Schichtverbunds zu überprüfen, haben sich genormte Testverfahren in Klimakam-
mern etabliert. Getest wird häufig auf Beanspruchungen in Normalklima (DIN 50 014), Feucht-
wechselklima (DIN 50 016), Kondenswasser-Klima (DIN 50 017) sowie in Industrieatmosphäre
(Kesternichtest, DIN 50 018) und unter Belastung durch Sprühsalz (DIN 50 021).