Full text: Fortschritte in der Metallographie

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Weitere Voraussetzungen für 
einen effektiven Schutz durch 
thermische Spritzschichten sind 
eine gute mechanische Stabilität, 
eine hinreichende Haftung der 
Schichten auf dem Substrat sowie 
ihre Temperaturwechselbeständig- 
keit. Thermisch gespritzte 
Schichtsysteme besitzen i.a. infol- 
ge des raschen Erstarrens der 
Spritzpartikel einen ausgeprägten 
Zugeigenspannungszustand. Es 
bilden sich nicht selten Risse, die 
von der Oberfläche ausgehen und 
ihren Weg bis zum Grundwerk- a 
stoff finden. Es empfiehlt sich da- 
her, beim Herstellen neuer Schicht- 
systeme sowie beim Ändern der4Abb. 10: Makrorisse in einer ZrO,* 7 Y,O3-Schicht 
Spritzparameter KEigenspannungs- 
messungen zum Charakterisieren 
der Schichten vorzunehmen. 
Liegen zusätzlich mechanische und 
chemisch-korrosive Beanspruchun- 
gen vor, können sich auch in 
Schichten, die zum Zeitpunkt des 
Herstellens defektfrei waren, Span- 
nungsrisse bilden, die sich bis zum 
Substrat ausbreiten. Existieren in 
einer Beschichtung sowohl Zug- 
spannungen, als Eigenspannungen 
oder in Form von Konstruktions- 
sowie Einbauspannungen, entsteht 
in einem anfälligen Korrosionssy- 
stem Werkstoff/ Medium innerhalb 
m der für das jeweilige System zu be- S 
_ . 100um 
stimmenden Belastungsgrenzen 
ıhl Spannungsrißkorrosion. Abb. 11: Korrosionsspannungsriß an ungestrahlter Titanschicht 
m Kutsche Werte existieren ua. Air. auf ST 37 Substrat mit Unterkorrosion 
erk- die Temperatur, für die Konzentration aggressiver Ionen, für die elektrochemischen Grenzpotentiale 
cam- und für die Zugspannung. Spannungsrißkorrosion (SpRK) ist die Zerstörung eines Werkstoffs durch 
ıcht- Rißausbreitung im Gefüge bei gleichzeitiger Einwirkung von Korrosion und Zugspannungen. Sie 
häre kann sowohl die Beschichtung als auch den Grundwerkstoff zerstören. Spannungsrißkorrosion wird 
von allen örtlichen Korrosionsarten am meisten gefürchtet, da sie verhältnismäßig schnell zur 
Werkstoffzerstörung führt. Der Korrosionsbeginn entzieht sich häuftig der Kontrolle. Sie ist mit nur 
sehr geringfügigem Materialabtrag verbunden. Korrosionsspannungsrisse verlaufen makroskopisch 
verformungsarm im wesentlichen senkrecht zur Zugspannung. Der Rißverlauf ist je nach Korrosi- 
onssystem entweder interkristallin oder transkristallin.
	        
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