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Super &%, IMI 834
Ti-20Nb - 14 Al - 3,2 V - 2 Mo Ti - 5,8 Al - 4 Sn - 3,5 Zr - 0,7 Nb - 0,5 Mo
0,35 Si - 0,06 €
Tabelle: Chemische Zusammensetzung der Legierungen 'Super 0," und 'IMI 834' in Gew. %
Alle Verbundwerkstoffe wurden in der DLR hergestellt, und zwar nach einem hier entwickelten
Verfahren durch die Beschichtung der einzelnen Fasern mit dem Matrixwerkstoff mittels
Magnetron-Sputtern, anschließendes Bündeln und schließlich heißisostatisches Pressen bei 930 °C
für die Dauer von ca. 30 Minuten [2]. Der Faservolumenanteil dieser Verbundwerkstoff - Proben
beträgt ca. 35 %.
Die zusätzliche, weniger als 2 um dicke gTiB - Faserschutzschicht wurde ebenfalls durch
Magnetron - Sputtern auf die SiC - Fasern aufgebracht. Dabei wurde der Gehalt des Bors im Laufe
des Beschichtens durch eine Leistungsvariation zwischen einem TiB, - und einem Ti - Targetpaar
kontinuierlich vermindert [2]. Das Ergebnis ist eine TiB - Schutzschicht, die innen auf der C -
Schutzschicht der SiC - Faser mit einer stöchiometrischen Zusammenmsetzung für Titanmonoborid
TiB beginnt und mit einem abnehmenden Bor - Gradienten außen an der Ti - Matrix mit einer
etwas unterstöchiometrischen Zusammensetzung endet [3].
Metallographische Untersuchungen der Ti-Matrix
Die metallographischen Schliffbilder der Metallmatrices aller drei Verbundwerkstoffe zeigen im
Ausgangszustand und nach der Glühung bei 700 °C und 2000 h keine gravierenden Unterschiede,
lediglich eine geringe Gefügevergröberung ist festzustellen (Bild 1 a - c). Die Gefüge sind extrem
feinkörnig und überwiegend globular ausgebildet, was typische Gefügemerkmale für das
Herstellungsverfahren durch Sputtern sind. Die Matrix der Legierung 'Super &%,' besteht zu einem
größeren Teil aus der intermetallischen, hexagonalen 0, - Phase (Ti,Al) und zu einem geringeren
Teil aus der geordneten, kubisch raumzentrierten ß, - Hochtemperaturphase, in der homogen
feinverteilt und transmissionselektronenmikroskopisch nachweisbar die orthorhombische © - Phase
eingelagert ist [4]. Vereinzelte, lamellare Gefügebereiche in der "Super O,' - Matrix, wie im Bild la
oben links, treten im Ausgangszustand feinnadelig, martensitisch auf und vergröbern während der
Wärmebehandlung. Diese Matrixinhomogenitäten deuten auf einen unterschiedlichen
Verformungsgrad einzelner Faserbeschichtungen hin und sind unerwünscht.
Das Gefüge der Legierung 'IMI 834' besteht aus der hexagonalen Niedertemperaturphase & als
Hauptbestandteil sowie der kubischraumzentrierten Hochtemperaturphase ß. Im Lieferzustand liegt
primäres &% globular in einem feinlamellaren &% / ß- Gefüge vor. Nach dem Sputtern und
heißisostatischen Pressen besteht das Gefüge aus der &% - Phase mit feinglobularen Gefügeanteilen.
Die Warmfestigkeit dieser Legierung beruht maßgeblich auf feindispersen 0, - Teilchen und
Titansiliziden. Durch Ätzgrübchen sind die Silizide punktförmig an der unteren Grenze des
Auflösungsvermögens lichtmikroskopisch noch nachweisbar (Bild 1b und c). Stellenweise ist dem
globularen Gefüge eine bevorzugte kolumnare Ausrichtungen radial zur Faser überlagert (Bild 1b),
die bereits nach dem Beschichten der Einzelfasern durch Sputtern in Form säulenartig nach außen
gewachsener Körner zu beobachten ist [5]