Full text: Fortschritte in der Metallographie

LG 
srfordert. Ein temperatur wird bestimmt durch die Komngröße des während der Prüfung vorliegenden Ferrits, d. h. die 
\nschein nach Korngröße des voreutektoidischen Ferrits, die Lamellenabstände im Perlit, die Lanzettgröße des Ferrits 
gen fragt. Im im Bainit sowie die Plattengröße bzw. die Lanzettgröße im Martensit, neben den zusätzlich auf- 
yrauchseigen- tretenden Ausscheidungen und Versetzungsanordnungen. 
ıng abgeleitet 
n können die Alle oben beschriebenen Gefüge entstehen nach Bild 1 durch eine Abkühlung eines Austenits. Es ist 
che und che- verständlich, daß während der Umwandlung aus einem feinkörnigen Austenit auch ein feinkörniges 
hlen überwie- Umwandlungsgefüge entstehen kann. Diese Regel gilt allerdings nur für eine konstante Umwandlungs- 
mmensetzung temperatur. Aus einem grobkörnigen, in der Regel auch sehr homogenen Austenit können sehr 
tische Eigen- feinkörnige Umwandlungsgefüge entstehen, wenn man durch schnelle Abkühlung erreicht, daß die 
ıg des Misch- Umwandlung bei niedrigen Temperaturen abläuft, Bild 9, (12). Eine Ausnahme bildet lediglich der 
hen von ent- Martensit, da die ersten Martensitplatten bzw. Lanzetten stets durch das gesamte Austenitkorn hindurch 
lt, wobei die wachsen und damit die Korngröße des Martensits unmittelbar an die Korngröße des Austenits gekop- 
rd gegenüber pelt ist. Aus diesem Grunde wird versucht, für das Schweißen Feinkorn-Baustähle einzusetzen, bei 
ichzeitig aber denen durch Einlagerung feinster Teilchen das Wachstum der Austenitkörner bei hohen Temperaturen 
sckgrenze die behindert wird. Entsprechendes gilt für Einsatzstähle. Aus Bild 9 geht hervor, daß bei hohen Umwand- 
Unterschiede lungstemperaturen die Korngröße aller Gefügebestandteile deutlich von der Austenitkorngröße 
, daß man die beeinflußt wird. Dies ist vor allem für unlegierte Stähle bedeutsam, bei denen die technisch erreichbaren 
jenordnungen Abkühlgeschwindigkeiten nicht ausreichen, um eine Umwandlung bei tiefen Temperaturen zu er- 
wirksam sind. zwingen. 
Ausscheidun- 
t sich die Zu- Einfluß der Legierungselemente 
rteilung. Eine Durch die Legierungselemente wird auf der einen Seite das Zustandschaubild verändert. Durch 
ausreichende Legierungselemente wie Nickel und Mangan wird der Temperatur-Konzentrationsbereich, in dem 
Zlektronenmi- Austenit stabil ist, vergrößert, durch Legierungselemente wie Silicium und Molybdän dagegen ver- 
Aessung ihrer Kleinert (13). Die wesentliche Auswirkung der Legierungselemente liegt jedoch in der Verschiebung des 
jen Gesagten. Umwandlungsverhaltens, wie es in den ZTU-Schaubildern ausgedrückt wird. Aus Bild 10 geht hervor, 
<tronenmikro- daß bei einer Abkühlung von 800 °C auf 500 °C in 20 s ausschließlich Martensit entsteht, eine Abküh- 
;n und Eigen- lung, die bei einem Stahl Ck 35, Bild 2, bereits zu einer vollständigen Umwandlung in der Perlitstufe 
führt. Dieser Effekt wird benutzt, um auch bei dickwandigen Teilen Gefüge der Bainit- bzw. Martensit- 
stufe bei niedrigen Umwandlungstemperaturen erzeugen zu können. Neben dem Carbid M;C treten 
ıd eine Reihe allerdings noch weitere Sondercarbide M-,C;, M,;C;, MC, M,C oder auch Carbonitride auf. Die che- 
e Koloniegrö- mische Zusammensetzung dieser Carbide ist sehr unterschiedlich. Bei hohen Temperaturen, d. h. 
f die Aussage oberhalb von etwa 600 °C, stellt sich das sogenannte Ortho-Gleichgewicht ein. Dies sind die Gleichge- 
uflösbar sind. Wwichte, wie sie nach den Zustandsschaubildern zu erwarten sind. Entsprechend diesen Gleichgewichten 
en, die sichin Sind z. B. die Carbide gegenüber dem Ferrit stark an Chrom und Mangan angereichert, während Nickel 
inits muß man und Silicium sich im Ferrit anreichern. Diese Diffusion der Legierungselemente erfordert hohe Tempe- 
zu sagen. Dies raturen, um im Bereich der für die Umwandlung zur Verfügung stehenden Zeiten ablaufen zu können. 
14 (11). Diese Bei Temperaturen um 400 °C, d. h. im Bereich der Bainitstufe und bei niedrigeren Temperaturen, bildet 
alten. Dies ist Sich das Para-Gleichgewicht. In diesem Fall übernehmen sowohl die entstehenden ferritischen Phasen 
ı um den Ver- als auch die Carbide im wesentlichen den Legierungsgehalt des Austenits, aus dem sie entstehen. Die 
rserie erzeugt Legierungselemente diffundieren praktisch nicht. Damit ist in vielen Fällen auch bei niedrigen Umwand- 
w. der Pakete lungstemperaturen eine Bildung von Sondercarbiden nicht möglich, es entsteht ein Carbid M;C, die 
Eigenschaften Umwandlung läuft sehr viel schneller ab, als dies bei Bildung von Sondercarbiden und der dazu 
allen technisch erforderlichen Diffusion der Legierungselemente möglich wäre. 
der Martensit- 
. Dabei ist zu Dies ist bedeutsam für Anlaßvorgänge. Werden die Temperaturen über die Bildungstemperatur des 
mechanischen Gefüges angehoben, werden die Diffusionsvorgänge nachgeholt, die Art der Phasen und ihre chemische 
ten bei Raum- Zusammensetzung näheren sich dem Ortho-Gleichgewicht. Es bilden sich jedoch nicht immer sofort die
	        
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