Full text: Fortschritte in der Metallographie

2.3 Metallographische Untersuchung üb 
Die Eigenschaften der Welle/Nabe-Verbindungen werden maßgeblich von der Gefügeausbildung an sch 
der Fügezone bestimmt. Deshalb wurden von allen 12 Verbundkombinationen der ersten Sinterver- rei 
suche metallographische Untersuchungen an Längsschliffen durchgeführt. Somit konnten je zwei ist 
Seiten von zwei Schliffhälften im Längsschnitt beurteilt werden. ge 
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Bei PM-I als Nabenwerkstoff ist in Kombination mit allen drei Wellenwerkstoffen ein mehr oder He 
weniger breiter Spalt zwischen Welle und Nabe vorzufinden. Bevor es jedoch zu einer Spaltbildung 
kam, müssen die Verbundkomponenten in Kontakt gestanden haben. Erhöhter Perlitanteil in füge- 
zonennahen Bereichen des Wellenwerkstoffes deuten auf eine Kohlenstoffdiffusion von der Nabe in 
die Welle. Eine Ausnahme bildet die Kombination PM-1/100Cr6. Hier konnte hin und wieder bei den 
untersuchten Schliffhälften auf einer Seite ein stoffschlüssiger Verbund von ca. 1/3 der Gesamt- 
probenlänge festgestellt werden. 
Die metallographischen Untersuchungen bei den Werkstoffpaarungen mit PM-II ließen einen ausge- 
dehnteren Verbund an der Fügezone erkennen, was u.a. auf die erhöhte Schrumpfheigung dieses 
Sinterstahls zurückzuführen ist. Allerdings sind die Proben in der Regel nicht über die gesamte Länge 
verbunden. Mitunter zeigen sie auf einer Seite einen Spalt und auf der anderen Kontakt. Im Durch- 
schnitt beträgt der sichtbare Kontakt < 2/3 der gesamten Probenlänge. REM-Untersuchungen an den 
Schliffproben verdeutlichen, daß sich bei den PM-II-Kombinationen die Grenze zwischen den 
Komponenten größtenteils in Form einer Korngrenze darstellt, Fig. 1. EDX-Analysen ergaben eine 
wechselseitige Diffusion aller Legierungselemente entsprechend ihrem Diffusionsvermögen“”. 
Bei den Welle/Nabe-Verbindungen mit PM-IV, dem anlegierten Pulver mit dem höheren Ni-Gehalt, }E 
kam es zu einem wechselseitigen Kornwachstum über die Grenzfläche, Fig. 2. Hier machte die sicht- T 
bare geschlossene Fügezone durchschnittlich mehr als 2/3 der Probenlänge aus. Die Gefüge am 
Übergang sind analog zum Gefüge des Sinterstahls sehr heterogen aufgebaut und bestehen bei Ck15 „ 
überwiegend aus Ferrit und Bainit und bei 16MnCr5 überwiegend aus Perlit sowie Bainit. Bei Fü 
100Cr6 treten neben Perlit und Bainit auch martensitische Strukturen auf, Fig. 3. Fü 
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Fig. 1: Verbund PM-IV/16MnCr5 Fig. 2: Verbund PM-IV/16MnCr5 
Ein stoffschlüssiger Verbund fast über die gesamte Probenlänge ist bei allen drei Kombinationen mit 
PM-II zu beobachten. Bei diesen Kombinationen war ein Kornwachstum vom Wellenwerkstoff über 
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