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(ii
Int’
Hartmetall <-- (10)
WC mit 6% Co
ss: 0.01 tm: 2.40 CuKa1+2 b
(001/4)
(001/3)
an a zZ
Kan DE |
< 5.00 2 Theta 52.13 >
Bild 3: Röntgendiffraktogramm am Querschnitt des Hartmetallwerkzeugs aus Bild 1. Die Reflexe
der WC-Phase sind indiziert. Die diffusen Reflexe bei kleinen 2-Thetawerten wurden mit
gebrochenen Indizes der bekannten WC-Phase versehen.
Um diese Werte interpretieren zu können, muß man sich den atomaren Strukturaufbau der WC-
Phase betrachten. Wie aus Bild 4 hervorgeht, besteht die WC-Struktur aus parallel angeordneten
Schichten, die abwechselnd W-Atome und C-Atome enthalten. Der Abstand zweier direkt benach-
barter Schichten beträgt dabei 1.42 A. Bild 5 zeigt, daß bei diesem strukturellen Aufbau für jede
beliebige Schicht bezüglich ihrer beiden Nachbarn zwei gleichwertige Anordnungen möglich sind,
wobei beide Anordnungen geometrisch und energetisch äquivalent sind. Bei beiden Anordnungs-
möglichkeiten weisen die Atomlagen bzgl. der Atome in der benachbarten Schicht die gleichen
Bindungslängen und Bindungswinkel auf. Somit genügt eine Anstoßenergie, um diese Schichten
aus der einen Lage in die andere äquivalente Lage zu verschieben, wodurch sich für einzelne
benachbarte Schichten keine energetische Anderungen ergeben jedoch insgesamt gesehen neue
Schichtabfolgen resultieren können. Dabei können Schichtabfolgen auftreten, bei denen Schichten
zwischen zwei Nachbarn festsitzen und nicht ohne größeren Energieaufwand mehr verschoben
werden können (s. Bild 6). Diese Schichteinheiten können als stabile Strukturbauteile betrachtet
werden, die die Stabilität des Materials erhöhen.