Full text: Fortschritte in der Metallographie

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Das Passivierungsverhalten der 
anderen mit den Lötwerkstoffen 0 TiAIGV4 / TICU19NiH9Pa2 
TiCu20Ni20 und TiZr35Cu15Ni15 . 40 TIAIGV4 / TiCU20Ni20 
gefügten Lötnähte weicht vom 30 .. TiAI6V4 / TiZr85Cu15Ni15 
elektrochemischen Verhalten der 20 
0.g. Fügeverbindung nur wenig 10 1 
ab. In allen Fällen ist der ol ze 
Passivbereich geringfügig verklei- 
nert. Für die Lötverbindung mit | 
TiZr25Cu15Ni15 wird außerdem ; 20 | ı 
eine erhöhte Passivstromdichte  -30 | 7 
beobachtet, deren Wert bei „40 
8 uA/cm2 liegt. Dieser Effekt re- 50 LL— I 
sultiert aus der hohen Konzentra- -500 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 
tion an Zirkonium im Lötgut. Die- Potenti | Uscg in mV 
ser wird infolge seines negativen 
Normalpotentials verstärkt oxi- Abb. 6: Polarisationsverhalten, potentiodynamisch 
diert und in der Deckschicht im von TiAI6V4-Lötverbindungen mit verschiedenen 
Nahtbereich als Zirkondioxid Titanbasisloten in 1 N H2SO4 
ZrO7.angereichert. 
Die ergänzenden Auslagerungsver- 1000 r —TIAISV4 / TiCU19Ni19Pd2- 
suche erbrachten weder Hinweise 900 
auf eine durch das Fügeverfahren x 800 
hervorgerufene Sensibilisierung © 700 . | 
gegenüber chloridinduzierter Loch- _ 690 Salzenrühnebeltest en 
korrosion, noch auf wasserstoff- f 500: NASE 
induzierte Spannungsrißkorrosion. x 400 
In der abschließenden rasterelek- 300 
tronischen Begutachtung aller % ; 
Proben waren weder oberflächlich, N 20 
noch im Seitenanschliff Korrosions- 00 
spuren, Risse sowie Gefügeverände- zZ 
rungen an den ausgelagerten Proben vor Auslagerung nach Auslagerung 
festzustellen. Die abshließende Prü- 1000 h 
fung der Zugfestigkeiten nach der - & 
Auslagerung der Proben für Abb. 7: Zugfestigkeiten gemessen an der Lötverbindung 
1000 h in künstlichem Meerwasser TiAI6V4/TiCu19Ni19Pd2 nach Salzsprühnebeltest bzw. 
bzw. nach einer 1000 h dauernden nach Dauertauchversuch in künstlichem Meerwasser 
Sprühnebelprüfung erbrachte - sieht man von einer erhöhten Streuung der Meßwerte ab- keine 
five Hinweise auf eine Schwächung der Lötverbindung durch Korrosionseinflüsse. 
tTO- 
Schlußfolgerungen: 
Anhand der durchgeführten, praxisnahen Untersuchungen wird die gute Korrosionsbeständigkeit 
von Bauteilen aus Titan 99,7 und TiA16V4, die mit Titanbasisloten hochtemperaturgelötet wurden, 
unter Beweis gestellt. Der Anwender wird in die Lage versetzt, hochwertige und beständige 
Titanlötverbindungen mit einer wirtschaftlichen Fügetechnik reproduzierbar herzustellen. Die 
bislang zum Fügen von Titanwerkstoffen eingesetzten Schweißverfahren lassen sich daher in vielen 
Anwendungsbereichen durch das Hochtemperaturlöten ersetzen.
	        
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