Full text: Fortschritte in der Metallographie

1en 
10 
"Ir 30 
„Pt Rh 30 
2 Pt Rh 20 
Pt ir 20 
x Pt Rh 10 
0,91 3 Standzeit [h] 100 
Bild 3: Zeitbruchlinien verschiedener Platinlegierungen bei 1700 °C 
Wesentlich ist die Tatsache, daß durch Abdampfen des Legierungszusatzes Iridium bei den hier 
erfolgten Versuchsdurchführung an Luft kein schnellerer Abfall der Zeitstandfestigkeit bei längeren 
Standzeiten bis zu 10 h als bei Pt-Rh-Legierungen zu verzeichnen war. Das Abdampfverhalten 
einer PtIr30-Legierung zeigt, daß bei Standzeiten bis 2 Stunden mit 0,9 % wenig Material 
abdampft. Die Zunahme bei höheren Standzeiten um 10 Stunden wurde mit bis zu 3,4 % gemessen. 
Bild 4 zeigt rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen von Oberflächen in Bruchnähe der 
Platinlegierungen nach dem Zeitstandversuch bei 1700 °C. Die Korngrenzen sind auf Grund der 
dort verstärkten Abdampfung von Material sichtbar. Die Bruchflächen der Pt-Rh-Legierungen bei 
Standzeiten um 10 h zeigen starke plastische Verformungen, erkenntlich an einer größeren 
Einschnürung. Bei höherem Rhodiumanteil kommt es zum Aufreißen der Korngrenzen. Der 
Werkstoffzusammenhalt bei den Pt-Ir-Legierungen ist durch interkristalline Risse unterbrochen. 
Gut zu sehen sind die Poren, die durch das Abdampfen von flüchtigem Iridiumoxid entstanden 
sind. Das Bruchgefüge einer Zeitstandprobe der PtRh10-Legierung mit einer Standzeit von 10 h ist 
in Bild 5 dem Ausgangsgefüge gegenübergestellt. Der Werkstoff ist wärend des Zeitstandversuches 
rekristallisiert. Besonders nach längerer Standzeit ist erhebliches Kornwachstum zu beobachten. 
A Bei PtRh10 kommt es schon bei einer Stunde Standzeit zu zahlreichen Anrissen in den 
" Korngrenzen quer zur Zugrichtung. PtRh20 verhält sich ähnlich. Im Gegensatz dazu zeigt Bild 6 
; die Pt-Ir-Legierung mit 20 % Ir. Bereits nach einer Stunde treten Aufweitungen der Korngrenzen in 
" dem rekristallisierten Gefüge auf. Nach einer Standzeit von ca. 10 h sind deutlich entlang der 
; Korngrenzen durch Kriechvorgänge und Iridiumabdampfung entstandene Poren zu erkennen. Der 
Werkstoffzusammenhalt in den Korngrenzen ist erheblich gestört. Mit einem höheren Iridiumanteil 
von 30 % wird auch die Gefügestruktur im Ausgangszustand feinkörniger. 
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