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In Bild 7 sind Hochtemperaturaufnahmen der Legierung PtRh10 während des Zeitstandversuches
bei einer Prüftemperatur von 1700 °C dargestellt. Deutlich ist die Einschnürung infolge hoher
plastischer Verformung sichtbar. Das zum Bruch führende Rißwachstum erfolgte innerhalb der
letzten 6 min des Zeitstandversuches mit einer Dauer von 12,33 h.
200um 200um
b— a) Yan b)
250um C) 250um d)
>; a]
Bild 7: Hochtemperaturaufnahmen der PtRh10-Legierung / Prüflast 1,8 N/mm? / 1700 °C
a) 0,1 h, b)lıh; c) 12,2 h, d)123h
Der Einsatz von Bauteilen bei hohen Temperaturen bedingt unter mechanischer Beanspruchung ein
Ändern der Abmessungen durch Kriechen, d. h. zeit- bzw. geschwindigkeitsabhängige,
diffusionskontrollierte Verformungsvorgänge (4). Die Kriechkurven von PtRh30 bei 1700°C
Prüftemperatur und unterschiedlichen Prüflasten sind in Bild 8 dargestellt. Die Bruchdehnung wurde
auf einen Bereich von 100 mm bezogen, obwohl der tatsächliche Kriechbereich im mittleren
Probenabschnitt mit der höchsten Temperatur sicherlich deutlich kürzer war. Mit steigender Prüflast
vergrößert sich die Kriechgeschwindigkeit entsprechend. Die Bruchdehnung bleibt etwa gleich.
Bild 9 zeigt Kriechkurven aller untersuchten Platinlegierungen bei Standzeiten um 10 Stunden. Die
Werte der Bruchdehnungen der Pt-Rh-Legierungen sind niedriger als die der Pt-Ir-Legierungen. Die
Kriechgeschwindigkeiten aller Legierungen unterscheiden sich mit ca. 2...5 um/s relativ wenig.
Pt-Ir-30 mit der höchsten Zeitstandfestigkeit zeigt auch die größte Bruchdehnung. Trotz der starken
Verfestigung durch den hohen Iridiumanteil besitzt diese Legierung eine gute Hochtemperatur-
duktilität.
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